„Wir helfen uns gegenseitig” – Mehr als nur ein Motto?

Malte und Andreas in ihrem Büro in Zürich
Malte und Andreas in ihrem Büro in Zürich

An der Rämistrasse in Zürich, im obersten Stockwerk eines alten Hauses und nur einen Steinwurf vom Hauptgebäude der Universität Zürich entfernt, findet sich das orange Büro von uniboard.ch, einer Plattform, die nicht auf Lifestyle ausgerichtet ist, sondern ihren Nutzern einen Mehrwert während und auch nach dem Studium generieren möchte.

„Das Gebäude gehört der Universität Zürich und wir dürfen die Räumlichkeit als akkreditierter Verein kostenlos nutzen. Wir teilen es uns mit zwei weiteren Vereinen und haben es Anfang dieses Jahres alle gemeinsam renoviert und eingerichtet, damit man es wenigstens gemütlich hat, wenn man schon so viel Zeit hier verbringt wie wir“, erklärt mir Malte, seines Zeichens Wirtschaftsinformatikstudent und seit der Gründung ein Mitglied des Vereins Uniboard Zürich.

Die Onlineplattform uniboard.ch wurde 2001 von drei Wirtschaftsinformatikstudenten an der Universität Zürich gegründet. Zunächst war es nur als Forum für ca. 20 Leute gedacht, damit diese einfacher miteinander kommunizieren konnten. Mit den Jahren kamen aber immer mehr Studenten, insbesondere Erstsemester dazu und das Forum erfuhr jedes Jahr einen natürlichen Wachstumsschub.

„2009 war dann nur noch einer der drei Gründer hier an der Uni und hat uns gefragt, ob wir das Uniboard weiterführen möchten“, erzählt Andreas, Student der Wirtschaftswissenschaften und zweites Mitglied des Vereins hinter der Plattform. „Wir waren sofort dabei, wollten aber ein langfristiges Gefäss schaffen. Aus diesem Grund haben wir einen studentischen Verein an der Uni Zürich gegründet und diesen akkreditieren lassen.“ Seit die beiden uniboard.ch übernommen haben, gab es einige Veränderungen, unter anderem am Erscheinungsbild der Plattform und an der zugrunde liegenden Forensoftware wurde einiges verändert. „Das neue Design wird noch vor dem Herbstsemester online gehen. Dann sieht das Uniboard auch nicht mehr so altbacken aus und wir einfacher zu bedienen sein“, meint Andreas lachend. Zusätzlich zum Design haben die beiden auch schrittweise inhaltlich Veränderungen vorgenommen. Neben einem Kalender, indem sowohl die Studenten als auch die Vereine ihre Events platzieren können und einem Downloadbereich für studiumsrelevante Files, gibt es einen Karrierebereich. Diesen versuchen Andreas und Malte nun schrittweise auszubauen. Die Überlegung ist hierbei zweifach motiviert: einerseits ist natürlich die Zusammenarbeit mit Unternehmen und das Bereitstellen von Stellenangeboten, Unternehmensprofilen und ähnlichem eine Einnahmemöglichkeit, um das Projekt überhaupt finanzieren zu können, andererseits sollen die Nutzer einen Überblick und vorallem auch einen Einblick über bzw. in alle möglichen Arbeitgeber erhalten.

Derzeit zählt uniboard.ch rund 25000 registrierte Studierende, die es nutzen, um Fragen zu Prüfungen zu stellen, Zusammenfassungen zu tauschen oder allgemeine Fragen von Belang zu stellen. Nach wie vor wird die Plattform hauptsächlich von UZH-Studenten genutzt. Warum wollen die beiden überhaupt „expandieren“? „Wir glauben, dass das Konzept in jeder Fachrichtung und an jeder Uni in der Schweiz funktionieren kann. Unsere Plattform bietet gegenüber ähnlichen Konzepten einerseits den Vorteil, dass wir ein Archiv führen und die Beiträge nicht einfach „wegrutschen“, wie dies bei Sharing is Caring z.B. der Fall ist. Zusätzlich ist jeder Nutzer unserer Plattform garantiert ein Student oder zumindest ein Angehöriger einer Universität – Zugang erhält man nur über die SWITCHaai Daten, die jeder immatrikulierte Student in der Schweiz besitzt.*“ Die Nachhaltigkeit des Konzepts und der langfristige Erhalt von Information ist somit ein erklärtes Ziel der beiden.

Doch nicht nur die Site selbst verändert sich, sondern auch die Gruppe dahinter. Angefangen hat der Verein Uniboard Zürich mit zehn engagierten Studenten. Anfang dieses Jahres haben Malte und Andreas beschlossen, aus dem Verein ein Startup zu machen. Dies auch aus der rein praktischen Überlegung heraus, dass es einfacher ist, dass Projekt als Startup neben der Arbeit und nach dem Studium weiterzuführen. Derzeit versuchen die beiden einerseits weitere Firmen für die Plattform zu begeistern und andererseits die Zusammenarbeit mit universitären Vereinen und anderen, ähnlichen Plattformen zu erweitern. So wird ab dem Herbstsemester 2013 an der HSG zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit der bisherigen Plattform zusammen-fassungen.ch starten.

*Entspricht den Zugangsdaten, die zum Beispiel für die Anmeldung auf studynet20.unisg.ch genutzt werden.


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