FuckUp Nights oder wenn Scheitern salonfähig wird

#TIFU – Today I Fucked Up. Solch nicht ganz jugendfreie Ausdrücke springen uns schnell über die Lippe. Zum Beispiel wenn wir unsere Spaghetti verkochen, eine Prüfung versauen oder unser frisch gewaschenes weisses Hemd in Rotwein ertränken. Auf Reddit gibt es mittlerweile hunderte von Threads unter dieser Abkürzung.

«Erfolgreich scheitern»

Warum aber hören wir immer nur von erfolgreichen Unternehmer, preisgekrönten Start-up-Gründer und begnadeten Wissenschaftlern? Wieso schaffen es immer nur die Erfolgsgeschichten in die Medien, nie aber die Misserfolge? Die neue Bewegung FuckUp Nights beschäftigt sich genau mit diesen Fragen – und kommt nun zum ersten Mal auch in die Ostschweiz. Unter dem Motto «Erfolgreich scheitern» erzählen Entrepreneure heute Mittwoch über ihre grössten FuckUps und was sie daraus gelernt haben.

Einer, der wissen muss, wie schnell man scheitern kann, ist Claudius Krucker, HSG-Alumnus und Initiator der 1. FuckUp Night St. Gallen (Bild unten). «Während meiner Zeit an der HSG war ich an einem Projekt beteiligt, bei welchem ich sowohl Projektleiter und wichtigster Mitarbeiter zugleich war», erzählt er. Dass es nicht funktionieren würde, war ihm schnell klar. «Zwei verschiedene Interessen zu vertreten, das geht einfach nicht.» Das Projekt sei zwar am Ende erfolgreich gewesen, doch er habe es als Misserfolg empfunden, dass er es nicht so auf die Reihe gekriegt habe, wie er es von sich selbst erwartet hätte.

Ganz nach dem Motto «Aus Fehlern wird man klug!»

Um solche Erfahrungen soll es an der FuckUp Night gehen. Entrepreneurs aus verschiedenen Branchen werden von der Geschichte ihres Misserfolgs, ihren grössten FuckUps erzählen. «Das ist ein Kontrastprogramm zu den Hochglanz-Unternehmenspräsentationen, die wir uns sonst gewohnt sind», sagt Claudius Krucker. Auch wenn Misserfolg nicht das Ziel sein dürfe, könne man viel aus dem eigenen Scheitern lernen.

Wann, wie, wo
Mittwoch, 10. Juni um 19.30 Uhr im Creative Space (Vadianstrasse 54, 9000 St. Gallen)
Eintritt frei, Platzzahl beschränkt – unbedingt Online-Ticketreservation nutzen

Claudius Krucker, Initiator der FuckUp Nights St. Gallen


1 Comment

  • Bert

    Mal abgesehen davon, dass es wohl wirklich mehr als nur pietätlos ist ein Foto der explodierenden/abstürzenden Hindenburg (inkl. der flüchtenden Überlebenden) als Logo zu benutzen, ist das doch nichts weiter als eine Selbstbeweihräucherung der eigenen Person (Egos).
    Ohhh sein Scheitern war am Ende ein Erfolg. Also doch kein scheitern? Sowas nennt sich Schwierigkeit, aber keinesfalls Scheitern. Er hat es als Misserfolg empfunden? Das nennt sich Fehlplanung.
    Entschuldigt, aber das ist doch nichts anderes als Narzismus und Selbstdarstellung. Eigenblutdoping wie Diedrich Diederichsen sagen würde….oder vlt. doch Goffmans Theater?

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