Die HSG und ihr ewiges Klischee

Die kulturellen Vereine der HSG haben sich in einem vereinsübergreifenden Konzept für mehr Zusammenarbeit und Austausch entschieden. Nicola Holenstein über die Ideen und Vorstellungen dieses Zusammenschlusses.

Das sehr aktive Vereinsleben der HSG ist eine Besonderheit unter den Schweizer Universitäten. Als Wirtschaftsuniversität sind die Mehrheit der Vereine eher als Business Clubs mit hohem Arbeitseinsatz und Ehrgeiz konzipiert. Als Gegenpol zu diesen stehen die kulturellen Vereine der HSG, wo zusammen ungezwungen den eigenen Interessen nachgegangen werden kann. Diese bewegen sich im Gegensatz zu den grösseren Vereinen eher im Hintergrund. Bis jetzt waren die kulturellen Vereine mehrheitlich selbstständig unterwegs, was mit der neuen Idee geändert werden soll.

Die HSG und ihr Image

Im letzten Jahr wurde in verschiedenen Medien viel über die HSG berichtet, wobei die Darstellung unserer Universität und ihrer Studierenden eher negativ geprägt war. Die generalisierte Form des arroganten HSG Studenten entspricht nicht jedem der über 8000 immatrikulierten Studenten. Diese vermehrte Präsenz der HSG in den Medien diente als Anreiz dazu, Lösungsansätze zu finden, wie von Seiten der Kulturvereine für ein wahrheitsgetreueres Bild der Uni beigetragen werden kann, erzählt uns Nicola Holenstein, Präsident von Amplify.
Es wird kein neuer Verein gegründet, vielmehr wird ein Zusammenschluss mit den Präsidenten der jeweiligen Vereine auf die Beine gestellt. Die Synergien zwischen den Vereinen sollen aktiv genutzt werden können. Die SHSG und Universität zeigen sich von dieser Idee überzeugt und stellten den Verantwortlichen bereits ein eigenes Büro sowie einen neuen, von den Vereinen gemeinsam genutzten Proberaum zur Verfügung. Besonders freut man sich auf den neuen Raum, in welchem die Studierenden die Wände nach ihren eigenen Vorstellungen mit Graffiti gestalten können, erzählt Nicola lachend.

Idee von Kulturtagen

Es wird an der Umsetzung von sogenannten HSG Kulturtagen gearbeitet, die ähnlich wie beispielsweise die Consulting Days konzipiert sind. Im Rahmen eines mehrtägigen Programmes sollen verschiedene Workshops zu Themen aus Musik, Kunst, Fotografie, Theater und Film stattfinden, sowie abendliche Konzerte und Aufführungen. Ein Highlight wäre sicherlich ein Workshop zu Festivalmanagement in Zusammenarbeit mit dem Openair St. Gallen, sofern Interesse besteht. Eine weitere Idee ist ein Konzert auf dem Vorplatz der Mensa A, um die Kultur direkt an die Universität selber zu bringen und die Aussenwirkung der Universität zu beeinflussen. In Zusammenarbeit mit der Tafel könnten zudem Food Courts organisiert werden, da Essen ja bekanntlich die Attraktivität eines Events stark erhöht. Eine solch grosse Veranstaltung verhilft den einzelnen, auch kleineren kultur-ellen Vereinen zu mehr Aufmerksamkeit. Ideal wäre es, die Kulturtage jährlich zu veranstalten.
Laut Nicola ist es schade, dass die Kultur an der HSG zu kurz kommt und sich die Vorurteile hartnäckig über die Jahre festhalten. Es existiert nicht nur Business, Finance und Consulting an der Universität, sondern auch ein Interesse an Musik, Theater und Kreativität. Dieses gilt es zu fördern und zu erhalten.

Bild: Livia Eichenberger

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