Unser «Kampf»

Dies ist eine Kampfschrift. Eine Kampfschrift für unser aller Alma Mater. Möge die Schlacht um den Assessment-Jahrgang 2017 zugunsten des St. Galler Management-Modells und so zugunsten der Zukunft der HSG aus

Allen Studierenden dieser Universität ist das angesprochene Grundlagenwerk der Künste des Managements bekannt. Es geniesst auch weit weg vom schönen Rosenberg das Ansehen namhafter Denker. Wegweisende Ideen und Konzepte; neue Instrumente zur Gestaltung von Organisationen. Wären wir noch im Mittelalter, würde es wohl von Barden besungen werden. Oder doch nicht? Würde es eher bekämpft und abgelehnt werden?

Fern der Realität!

Auch in der Gegenwart gehen die Meinungen deutlich auseinander. Die wohl schärfsten Kritiker sind mit Sicherheit jeweils jene, die sich gezwungenermassen mit dem SGMM auseinandersetzen müssen, da es fester Bestandteil des Assessmentjahres ist und dementsprechend fleissig auch geprüft wird. Es ist wohl wahr; viele halten es für unsinnig und wirr, unverständlich oder mindestens teilweise zu fern der Realität. Das hat ein Modell so an sich. Betreffende Personen haben wohl eine Karteikarte in ihrem Ärger nicht gelesen: Ein Modell ist eine Vereinfachung der Wirklichkeit. Diese Kritik könnte also falscher nicht sein.

Wörter erfinden?

«Die Sprache im SGMM ist ja sowieso unverständlich», ist ein gängiges Klischee. Lange Sätze oder sogar erfundene Worte? Ja, es ist definitiv kein Kinderbuch, soweit kann ich zustimmen. Wer sich über die «erfunden Worte» aufregt, und jene sind zahlreich, hat das Ganze von Grund auf nicht verstanden. Meistens handelt es sich dabei lediglich um eingedeutschte Wörter. Was soll man denn sonst tun? Wollt ihr lieber «enact» statt «verfertigen» verwenden? Es flyen anyway schon way too many Anglizismen über den Campus.

Wörter erfinden!

Wenn man dennoch sagt, die Worte seien erfunden – und diese Meinung könnte man teilen – muss man eher vor diesen Kreationen vor Ehrfurcht erstarren, als in einer Überheblichkeit über diese und ihre Schöpfer zu lachen und sie mit «Unsinn» abzustrafen. Diese neuen Worte sind die kommunikative Speerspitze der Eroberung neuer geistiger Länder. Sollen wir denn neue Dinge mit alten Worten beschreiben? Das hat früher vielleicht noch geklappt, als es sich nur um neue Objekte gehandelt hat, die man auch mit anderen Sinnen wahrnehmen konnte, als nur mit dem Geist, dem Gehirn, der kognitiven Kraft (hier sollte ich nun auch ein Wort erfinden: Wird nachgeliefert). Entwickelt sich unsere Sprache nicht weiter durch neue Worte, entwickelt sie sich zurück. Denn wir vergessen sie. Das ist Fakt. Sie sind nicht alt oder nicht mehr zeitgemäss, wir sind einfach entweder zu faul oder zu dumm. Erfänden wir keine neuen Worte, würde unsere Geisteswelt und Gedankenraum verkümmern. «1984» schon gelesen?

Warum aber an einer
Management-Schule?

Durch das kollektive Lernen des SGMM können wir arbeitsteilig darüber nachdenken und uns darüber austauschen. Einfacher (aber unpräzise ausgedrückt): Wir reden dank des SGMM nicht aneinander vorbei. Das SGMM ist ein neuer kommunikativer Instrumentenkasten zur Lösung der neuen Problemstellungen unserer Zeit (Expertengesellschaft, Wissensverteilung, etc.). Darin finden wir Tools, wie den neuen Schraubenzieher, um die neuen Schrauben anzuziehen, oder jemandem mitzuteilen, dass man einem diesen doch bitte reichen solle. Solche kommunikativen Instrumentenkästen kennt eigentlich jeder von uns, auch ohne das SGMM. Jeder. Das Tragische: Wir anerkennen diese meist, ohne sie als solche zu erkennen.
Zugegeben, diese Kästen wurden nicht wirklich als solche gebaut. Es sind Fantasiewelten und eher Kommunikationsräume als ein Set von Werkzeugen. Sage ich zu einer Person, die mir lieb ist: «I see you» oder «Ich sehe dich», versteht jene Person, welche den Film Avatar verinnerlicht hat, etwas komplett anders, als jene, welche dieses Wissen über diese Fantasiewelt oder diesen Kommunikationsraum mit eigenen Wortkreationen nicht teilt. Letztere würde wohl eher mit: «Sauf noch mehr» antworten. Ersterer würde die tiefste Form von Vertrautheit verstehen, die man ihr damit gestanden hat.
Wer diese Kritik nicht annehmen kann, versteht sie nicht. Oder ich liege falsch. Die Schlacht ist geschlagen: Liebe Assessies und Weitere, versteht endlich das SGMM!


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