Vom Blutsauger zum Blutspender

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Blutspende SRK Ostschweiz organisierten sieben Studenten die seit längerer Zeit erste Blutspendeaktion an der HSG.

Auch wenn böse Zungen behaupten, dass die Studenten auf dem Rosenberg nur auf sich und ihr eigenes Wohl fixiert seien, gibt es immer wieder Veranstaltungen, die das Gegenteil beweisen. So erst kürzlich wieder geschehen, als die seit geraumer Zeit erste Blutspendeaktion an der HSG stattfand. «Die Idee für diesen Event entstand im Rahmen unserer Marketing-Übungsgruppe», erklärt Daniel Grutzeck im Gespräch mit prisma. Zusammen mit sechs weiteren Studenten und der Stiftung Blutspende SRK Ostschweiz organisierte Daniel diesen Anlass, dessen Erfolg sich sehen lassen kann. Bei maximal 100 zur Verfügung stehenden Plätzen meldeten sich 98 Personen an, wovon wiederum 94 auch tatsächlich erschienen. «Während wir die ganze Organisation durchführten, stellte uns das Regionale Blutspendezentrum SG die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, inklusive Shuttledienst in die Stadt runter», sagt Daniel.

Dünne Blutreserven

Leider sind solche positiven Zahlen nicht die Regel. Von fünf Schweizern benötigen durchschnittlich vier mindestens einmal in ihrem Leben eine Blutspende. Gleichzeitig spendet aber nur einer von 20 Schweizern auch regelmässig Blut. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass einzelne Blutprodukte knapp werden, wie unlängst im vergangenen Sommer die Blutreserven der Blutgruppe null negativ. Da dieses Blut an alle anderen Gruppen gegeben werden kann, wird es insbesondere bei akuten Notfällen mit unbekannter Blutgruppe gebraucht und ist daher sehr gefragt. «Wir wollen auch vor allem das Bewusstsein unter den Studenten steigern», erklärt Daniel.
Wie aber erreicht man junge Menschen, wenn es um das Thema Blutspenden geht? «Seit Sommer läuft eine Kampagne mit dem Titel «Spender werben Spender». Jeder Spender, der bei einer Blutspende einen Freund oder Verwandten zur Erstspende mitbringt, erhält ein kleines Präsent von uns. Zusätzlich werden wir uns in der geplanten Marketingstrategie 2017 vermehrt auf junge Menschen fokussieren», erläutert Petra Reiter, Marketingverantwortliche am Blutspendezentrum St. Gallen. «Unser Ziel ist es, die Menschen zum regelmässigen Blutspenden zu motivieren, um einerseits den Bestand an Blutprodukten zu sichern und andererseits auch den Spendern Zeit zu ersparen.» Grundsätzlich kann jeder spenden, der volljährig und mindestens 50 Kilogramm schwer ist. Jedoch gibt es gewisse Ausschlusskriterien, die einer Vollblutspende widersprechen.

Aderlass mit Zukunftspotenzial

Da während der Aktion regelmässig ein kleinerer Bus zwischen dem HSG-Campus und dem Blutspendezentrum verkehrte, drängt sich die Frage auf, warum diese Spendenaktion nicht direkt auf dem Campus der Universität durchgeführt wurde. «Selbstverständlich führen wir auch mobile Blutspendeaktionen durch, jedoch müssen dort bestimmte Qualitätsstandards in puncto Hygiene und Räumlichkeiten erfüllt und vorab validiert sein. Im Blutspendezentrum haben wir diese bereits, weshalb wir uns entschieden haben, die Aktion bei uns im Zentrum durchzuführen», erklärt Petra Reiter. Egal, ob man nun sein Blut auf dem Campus oder im Blutspendezentrum spendet, ein gutes, wenn auch vielleicht leicht schwindeliges Gefühl bleibt allemal. Und wer weiss, vielleicht wird bei der nächsten Aktion bereits auf dem Universitätsgelände Blut «abgezapft». Denn Daniel versicherte, dass das SRK an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sei und die Gruppe daher überlege, das ganze Projekt an die SHSG weiterzureichen.

Bild Blutspende.ch/zvg


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