Start-up: stablish.me – Referenzliste im Web 2.0

Bereits letztes Jahr berichteten wir in der prisma 338-protest über die Design Thinking StartUp AG (-> Heft). Damals standen die vier Gründer Fabio Carlucci, Ivan Giangreco, Benedikt Escher und Dominic Zünd noch am Anfang. Mittlerweile ist ihr Produkt, stablish.me, online. stablish.me ist ein Online-Netzwerk, in dem deine Freunde sehen können, welche Eigenschaften dich auszeichnen. Zu diesem Zweck werden von den Usern Badges in unterschiedlichen Kategorien vergeben, z.B. gibt es in der Rubrik “Personality” die Auszeichnung “Teamplayer” oder “Communicative”, in der Rubrik “Skills” Auszeichnungen wie “Startup” oder “Social Media”. Deine Chefs, Mitarbeiter und Freunde können so deine positiven Eigenschaften online sichtbar machen. Sozusagen eine Referenzliste, die durch prägnante Formulierung und quantitatve Erhebung funktioniert. Während man bei Bewerbungensschreiben seine positiven Eigenschaften selbst herausarbeitet, erfolgen die Auszeichnungen bei stablish.me durch eine Vielzahl anderer Personen. Was dadurch steigt, ist die Glaubwürdigkeit. Eine Integration von anderen Netzwerken wie facebook oder LinkedIn erlaubt den Zugriff auf die Freundesliste, um so seine bisherige Kontaktdatenbank auf diese Art zu bewerten. Anders als bei der viel kritisierten Lehrerbewertungsplattform spickmich.de, in der sich unfreiwillige Teilnehmer ungerecht behandelt fühlten, gibt es keine negativen Badges. “Wir wollen zeigen, was jemand gut kann” bringt Benedikt Escher, Mitbegründer, den Kerngedanken auf den Punkt. Diplomatisches Rumgestotter a la “er bemühte sich stets” wird so vermieden.

Die Plattform ist seit Dezember 2012 live; inzwischen zählt sie fast 3000 User aus dem ganzen Raum Schweiz. Täglich kommen im Schnitt 50 User dazu und 100 Badges werden vergeben, so der Gründer.

Der Gründungsprozess verlief unorthodox. Die “normale” Start-up Gründung läuft wie folgt ab: eine Gruppe Leute trifft sich, hat eine Idee, sucht Investoren und verwirklicht ihre Idee. Nicht so bei den vier Gründern von stablish.me. Investoren finanzierten ein Team. Erst dann begann mithilfe der Design Thinking Methode die eigentliche Ideenentwicklung. Innerhalb eines dreiviertel Jahres haben die Gründer überlegt und probiert, knapp 80 Prototypen gebaut und verworfen, um ein Produkt zu entwickeln, dass die Bedürfnisse der Menschen befriedigt. Schlussendlich gab die “Fear of Missing Out”, die Angst, etwas zu verpassen, den relevanten Ansatz. Die Menschen fürchten sich, dass das Leben an ihnen vorbeiläuft, dass sie z.B. ihren Traumjob verpassen. Die Beseitigung dieser Angst ist ein Grundanliegen von stablish.me.  Die Plattform sollte diese Lücke schliessen und den Menschen ermöglichen, ihre wahren Talente zu zeigen, um so eben keinen Job zu verpassen. Um das umzusetzen, gab es viele Idee, doch relativ schnell entwickelten sich die Badges und die Gründer verfeinerten diesen Ansatz. Ständig kommen neue Badges hinzu, die von den Usern selbst vorgeschlagen werden.

stablish.me Teaser

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