St. Petersburg – Wunderschön und hoch kompliziert

Nachdem ich mein Visum, nach dem umständlichen Prozedere gerade noch rechtzeitig, erhalten hatte, machte ich mich am 3. Februar auf zu meinem Exchange-Semester in St. Petersburg. Da ich nicht das erste mal in Russland bin, landete ich bereits mit der richtigen Einstellung: langes Anstehen beim Zoll, grimmige Beamte und defekte Koffer. Diesmal dauerte das Anstehen beim Zoll jedoch nur rekordverdächtige 90 Minuten und mein Koffer kam schon gar nicht an. Einige Formulare, Unterschriften und Stempel später fuhr ich mit dem Taxi zur Uni – der Saint Petersburg State University of Economics and Finance, kurz „FINEC“. Auch da erwartete mich bereits eine demotivierte Dame mit einem Stapel von Formularen. Dies hinter mich gebracht, durfte ich endlich mein Zimmer beziehen, welches sich gleich auf dem Campus befindet.

Die ersten Tage verbringt man hier mit weiteren Hürden der Bürokratie. Da ich jedoch noch keine Vorlesungen zu besuchen hatte, konnte ich’s locker angehen; auch die wertvolle Unterstützung seitens des Exchange Office vereinfacht vieles wesentlich.

Das „Dorm“, in dem sich mein Zimmer befindet, wurde gerade neu umgebaut und erst ein halbes Jahr vor meiner Ankunft eröffnet. Entsprechend ist das Zimmer, mit eigenem Badezimmer, gut und modern eingerichtet, weshalb es sich ganz angenehm darin leben lässt. Zumindest, solange alles funktioniert, was auch nach der Total-Renovierung nicht selbstverständlich ist: Erst zweimal habe ich in den vergangenen drei Wochen angenehm warm geduscht und die Heizung im Badezimmer funktionierte heute zum ersten Mal. Glücklicherweise ist die Heizung im Wohn-/Schlafzimmer zuverlässiger und fiel bisher nur für zwei Tage aus.

Das „International Semester“ am FINEC bietet zahlreiche Kurse zu verschiedenen Themen an, hauptsächlich in Englisch, vereinzelt auch in Deutsch. Die Vorlesungen werden dabei meist Wochenweise in Blöcken durchgeführt; dieses System kann zu sehr intensiven Wochen führen (letzte Woche hatte ich beispielsweise 56 Stunden Vorlesung), jedoch hat man umgekehrt auch sehr lockere Wochen, die man gut für Ausflüge nutzen kann.

Die Vorlesungen waren bisher ganz interessant und trotz der 56-Stunden-Woche hielt sich der Workload in Grenzen – also ganz ideal, wie ich das sehe.

Die kulturelle Hauptstadt Russlands hat ziemlich alles zu bieten, was man sich in der Freizeit wünschen würde. Beeindruckend sind insbesondere die orthodoxen Kirchen sowie die Gebäude aus der Zeit Peter des Grossen und Katharina II. Viele davon sind heute Museen, die Kulturelles und verschiedenste Arten von Kunst zu bieten haben. Das berühmteste Museum, auch eines der grössten der Welt, ist das Hermitage Museum – wollte man jedes Exponat nur 30 Sekunden lang betrachten, bräuchte man dafür mehr als 5 Jahre. Aber auch wenn man diese Zeit nicht aufwenden kann, lohnt sich ein Besuch!

Du bist ebenfalls gerade im Austausch und möchtest uns deine Erfahrungen mitteilen? Schreib uns an online@prisma-hsg.ch – wir würden uns freuen!


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