Alumni-Event der HSG-Offiziere mit Dr. Josef Ackermann

Gastbeitrag von: Of@UniSG, Tim Salz

Der Verein der Offiziere an der Universität St. Gallen (Of@UniSG) führte am 8. April seinen jährlich stattfindenden Alumni-Event durch. Zum diesjährigem Event durften wir HSG Alumnus Dr. Josef Ackermann und seinen Weggefährten Divisionär a.D. Ulrich Zwygart herzlich willkommen heissen.

Die beiden boten den Anwesenden ein eindrückliches Gespräch. Zu Beginn liess Prof. Zwygart Dr. Ackermann simple Ja/Nein-Fragen beantworten. Auf die Frage, wie sich ein Artillerieoffizier von einem Panzeroffizier unterscheide, scherzte Dr. Ackermann mit dem Stil und Ausdruck, welche die Artilleristen zu seiner Zeit an den Tag legten. Dafür seien sie heute allesamt gehörgeschädigt, da ein Pamir eben nicht zu ihrem Stil gepasst hätte.

Der Militärdienst prägte Dr. Ackermann in vielen Belangen. Vor dem Einrücken in die RS besuchte er das Gymnasium und absolvierte die Matura mit dem Sprachtypus Griechisch und Latein. Im Militär kamen junge Männer mit den unterschiedlichsten Ausbildungen und Hintergründen zusammen, wobei für Ackermann seine Kenntnisse in Griechisch und Latein ohne Bedeutung waren. Der Student wurde mit Denkweisen und Problemlösungsmethoden konfrontiert, die für ihn bis anhin unbekannt waren. Er lernte in dieser Zeit jedoch, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und die Probleme aus ihm zuvor fremden Perspektiven nachzuvollziehen. Diese Fähigkeit kam Dr. Ackermann bis heute zu Gute und half ihm in seinen verschiedenen Führungsaufgaben.

Daneben entstanden viele treue Freundschaften, ein Netzwerk von unschätzbarem Wert. Auch das sagenumwobene Dezemberkomitee: eine Gruppe von Offizieren, darunter Ackermann, die sich alle aus der Zeit des Leutnantsabverdienens kennen und sich bis heute jährlich zu einer Wanderung zusammenfinden.

Im Weiteren hätte er auch seine Robustheit dem Militär zu verdanken. Unter den widrigsten Bedingungen Entschlüsse zu fassen, die Leute auch in schwierigen Situationen zu motivieren und der fortwährende Schlafmangel haben Dr. Ackermann abgehärtet und ihm auch in seiner beruflichen Karriere zu der notwendigen Widerstandsfähigkeit verholfen.

So beschrieb Dr. Ackermann eine Übung, bei der er 72 Panzerhaubitzen kommandieren musste. Nach der Befehlsausgabe an die entsprechenden Kommandanten eilte Ackermann zu einer Sitzung einer Bank in Zürich. Die Übung lief unterdessen weiter. Bereits wenige Stunden später kehrte er in den Dienst zurück und löste die weiteren Befehle aus. Solche und viele weitere Geschichten aus seiner aktiven Zeit wurden den versammelten Gästen vorgetragen.

Dr. Ackermann erinnerte die Anwesenden weiter an den Wert der militärischen Führungsausbildung. In der heutigen Zeit fehle es einigen, Offizieren wie Zivilisten, oftmals am Bewusstsein, was ein Offizier geleistet habe. Klar sei zwar, dass man heute kaum mehr aufgrund eines Offiziersrangs eingestellt oder befördert werde, dennoch besitze man gegenüber Mitstreitern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Diesen solle man einsetzen und es gelte, die Gesellschaft von diesem Vorteil zu überzeugen. Dazu gehört auch, dass man sich in seiner Umwelt aktiv engagiert und sich einbringt. Dabei sollen die Offizierswerte wie Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Respekt gelebt und nach aussen getragen werden.

Weiter Informationen und Bilder zum Event sind auf www.ofunisg.ch zu finden.


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