Gesichtet in St.Gallen: Ein Haufen Pinguine!

Es erreichte uns heute Nachmittag eine Eilmeldung aus der Gallusstadt: mehrere Dutzend Pinguine seien gesichtet worden. Das Wetter ist gewiss frisch genug für die flugunfähigen Seevögel der Südhalbkugel. Aber in St. Gallen? Und dann noch freilaufend?

Wir rollen die Geschichte von vorne auf. Auf einem grösseren privaten Gelände unweit des Stadtzentrums seien angeblich mehrere Gruppen – oft zu zweit, dritt oder zu viert – dieser nicht alltäglich gesehenen Kreaturen entdeckt worden. Offenbar befanden sich diese im Stadium des gegenseitigen Kennerlernens. Eine Augenzeugin berichtete, dass sich jeweils mehrere der Geschöpfe, ordentlich in einer Art Nische eingerichtet, gegenüber weiteren in schwarz-weisser Pracht vorbeilaufenden Exemplaren aufmerksam gemacht hätten. Es handele sich gemäss einem ehemaligen anonymen Tierverhaltensforscher aber nicht um etwaige Anfänge von Paarungsversuchen, obschon der Zoo Zürich die Monate Februar bis Mai als Paarungszeit angibt. Viel mehr glaubt er, dass es sich um eine Form des ersten Beschnupperns handle. Die eine Gruppe wolle sich präsentieren und werbe um die Rekrutierung der eher planlos herumtaumelnden Artgenossen für deren zukünftigen Zusammenarbeiten.

Nach Prüfung des Wahrheitsgehalts begaben wir uns selber vor Ort. Dank Hinweisen auf einschlägigen Netzwerken konnten wir die Örtlichkeiten ausfindig machen. Schliesslich fanden wir den Ort des Geschehens nicht etwa neben einem von Frau Holle neu hingeworfenen Schneematschhügel auf dem Rosenberg sondern eher überraschend in einer überdeckten, grossen Halle auf dem OLMA-Gelände. Die zuvor beschriebenen Nischen entpuppten sich als kleine Unterstände, die  aneinander gereiht lange Gassen bildeten. In diesen Gassen tummelten sich bestimmt mehrere hundert Gestalten. Durch das optisch ähnliche Auftreten (es ähnelte einer Gruppe von Managern in gleichartig öden schwarzen Anzügen mit weissen Hemden von Armani, Boss oder Guess) strahlten sie eine überzeugende Gemeinsamkeit aus. Ihr immer gleiches, sich wiederholendes Verhalten unterstütze die Monotonie zusätzlich: In gemächlichem Tempo liefen sie halbinteressiert an ebendiesen Nischen vorbei, hofften insgeheim angesprochen zu werden, um dann das lang aufgesparte überheblich wirkende Interesse an der sich vorstellenden Gruppe auszuschütten und sich über Anforderungen und Erfahrungen zu unterhalten.

Die (menschlichen) Organisatoren der jährlich wiederkehrenden Veranstaltung betonten in einem späteren Gespräch, dass es sich bei dieser Zusammenkunft um eine optimale Plattform für die Präsentation der jeweiligen Talente der Einzelnen darstelle. Sie rechnen damit, dass sich auch dieses Jahr eine Menge fruchtbarer Erstbegegnungen ergaben. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Organisatoren finden sie übrigens hier.

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