«Passion, Plan, Persistence»

Die Vorstellung der neuen Kandidaten für den Posten des SHSG Präsidenten und Vizepräsidenten wurde zwar zur Q&A Runde, bot trotzdem interessante Einsichten über die Kandidaten und die Zukunft der Studentenschaft.

Die Wahl zum diesjährigen Präsidenten der Studentenschaft könnte man beim besten Willen nicht als spannende Angelegenheit bezeichnen. Aufgrund des Mangels an Konkurrenz wurde das Duo Luca Serratore und Yannik Marc Breitenstein ohne Wahlkampf zum Sieger erklärt. Langweilig wurde die Diskussion jedoch nicht – viele aktuelle Themen wurden besprochen und zahlreiche Fragen gestellt. Ein kurzer Überblick über die Kandidaten (und sicheren nächstjährigen Präsidentenduo) verrät viel über die Stossrichtung der SHSG – und ein erneuter Fokus auf die Lehre.

Luca Serratore, ein BWL Student im vierten Semester, wird das Amt des Präsidenten bekleiden. Er bezeichnet sich selbst als offen, emotional und selbstsicher. Selber schon Leiter des Meeting Points (zusammen mit seinem Vizepräsidenten) ist er mit der SHSG durchaus vertraut. Neben dem sympathischen Eindruck vermittelt er auch Kompetenz und vor allem Tatendrang, eine wichtige Eigenschaft, wenn man die ambitionierten Programmpunkte in Betracht zieht.

Yannik Marc Breitenstein, VWL Student gleichfalls im vierten Semester Bachelor, ist eher der rationale Teil des Duos. Ihm ist akribische und sorgfältige Arbeit wichtig, und gleicht die eher emotionale Art von Luca mit seinem ruhigen, überlegten Charakter passend aus. Der gelernte Koch will sich auf wenige, dafür aber minuziös und sorgfältig durchgeführte Projekte und Anliegen konzentrieren.

Die drei wichtigsten Thematiken des Teams:

  1. Campuserweiterung: Obwohl für die jetzigen Studenten entfernte Zukunftsmusik, stellt die Campuserweiterung für die angehenden SHSG-Präsidenten ein aktuelles Thema dar. Die wohlbekannten Platzprobleme der HSG sind Ihnen ein ernstes Thema, weswegen eine langfristige Planung von Studienräumen am neuen Campus an der Müller-Friedberg-Strasse ein wichtiger Meilenstein der Zukunftspolitik darstellen soll. Ferner ist auch das Meeting-Point nicht von dem Verbesserungswillen der zwei Kandidaten ausgenommen: als jetzige Leiter der Studentenschafts-Bar haben sie eine Modernisierung schon ins Rollen gebracht, dies soll auch nächstes Jahr im Hinblick auf den neuen Campus in der Nähe so weitergeführt werden. Eine gemütlichere, Ad-Hoc ähnliche Atmosphäre soll nicht nur Studenten den Weg in die Uni erleichtern, sondern auch die St. Galler Bevölkerung zu einem Bier einladen.
  2. Digitalisierung: Das ewige Buzzword Digitalisierung macht auch nächstes Jahr keine Pause. Wurde dieses Jahr der Fokus auf die studentenschaftseigene Website gelegt, so wollen sich die zukünftigen Leiter der SHSG auf die digitale Lehre konzentrieren. Projekte wie IMT-Digital sind wohl die Zukunft der Lehre an der HSG – und das soll auch einheitlich, benutzerfreundlich und möglichst effektiv in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Dabei wird mehrmals betont, dass die Uni eine Campus-Uni bleiben soll, aber eben mit zeitgemässen Kommunikations- und Lehrmethoden.
  3. Aufbauende Lehre: Neben digitalisierten Kursen soll auch die Kontinuität des Unterrichts gefördert werden. Nicht selten hat man als Student das Gefühl, Porter’s Five Forces im BWL Studium über die Jahre einige Male von neu auf lernen zu müssen. Dass sich viele Kurse doppelt und dreifach wiederholen, ist wohl vielen Studenten aufgefallen. Das soll nach dem Willen des neuen Präsidiums möglichst nicht mehr der Fall sein. Eine Vereinheitlichung der Kurse und studentischen Kursmaterialien, die den Erwerb von teuren Lernhilfemittel nicht mehr zum Standardeinkauf am Semesterstart macht, rundet das Programm hinsichtlich des Unterrichts ab. Obwohl solche Projekte wohl mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden, muss wie bei allem auch mal angefangen werden und wird den nächsten Assessi-Generationen wohl zugutekommen.

Für die zwei Bewerber ist die SHSG eine Institution, die das Studentenleben und die Studentenkultur erhalten soll. Auch wenn sie sich sicher sind, dass alles mit der Uni reibungslos verlaufen wird, so wird doch klargestellt, dass man nicht davor zurückschreckt, die Interessen der Studenten mit Nachdruck zu verteidigen. Wer sich engagiert und bereit ist, dieselben Werte zu pflegen, ist im neuen Vorstandsteam herzlich willkommen. Einen scherzhaften, aber im Kern ernst gemeinten Aufruf an die Studenten hinsichtlich der Vorstandsposten kann sich am Ende der impulsivere der zwei Kandidaten nicht mehr verkneifen: «Bewirbt euch alle!»

Text: Victor Culman


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