Auf dem Sattelpunkt

Fragt man Leute nach dem bisherigen Höhepunkt in ihrem Leben, wird man bisweilen eine Gemeinsamkeit in den Antworten feststellen: Die geschilderten Ereignisse liegen allesamt gar nicht mal soweit in der Vergangenheit. Meist war es eine kürzlich unternommene Reise, ein Erfolg im Berufsleben, das Treffen eines neuen Partners oder – um doch noch ein wenig zynisch zu bleiben – die Zustellung des Scheidungsurteils heute Morgen. Offenbar haben wir die Tendenz, immer wieder etwas Neues zu finden – oder zumindest danach zu streben –, das uns als prägend erscheint. Selbst die Geburt der eigenen Kinder oder andere Lebenseinschnitte werden mit der Zeit durch neue Höhepunkte abgelöst. Wir bewegen uns sozusagen von einem Sattelpunkt zum nächsten. Und das Schöne dabei ist ja, dass es, sofern es schon zuvor bergauf ging, weiter hoch gehen muss.

Zugegeben: Wahnsinnig ansprechend tönt das Wort «Sattelpunkt» ja nicht gerade. Daher wollen wir es für dieses Heft doch lieber bei Höhepunkt belassen. Als Thema eignet es sich ohnehin viel besser, geht doch der Interpretationsspielraum um einiges weiter. So wollen wir euch natürlich nicht enttäuschen und nebst den Höhepunkten im Studium oder in der umliegenden Berglandschaft, auch das Thema Beziehung und damit verbunden die sogenannt schönste Nebensache der Welt nicht zu kurz kommen lassen.

Ich wünsche dir – liebe Leserin, lieber Leser – eine interessante Lektüre und einen guten Start in die zweite Semesterhälfte.


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