Gerücht: Perzentile statt Noten

Was vor allem an US-amerikanischen Universitäten schon Praxis ist, soll angeblich bald im Major VWL getestet werden: Perzentile statt Noten. Anstelle des üblichen Schemas von eins bis sechs sollen Prüfungsergebnisse nur noch in Perzentilen angegeben werden. Die besten zehn Prozent werden ins erste Perzentil gestuft, die folgenden zehn Prozent dann ins zweite und so weiter. Die Verantwortlichen an der SEPS spielen schon länger mit dem Gedanken, so die Aussagekraft der Benotung zu verbessern und – ganz nebenbei – den Wettbewerb zu fördern. Neu ist die Idee nicht. Perzentil-Bewertungen sind international oft Standard. So weisen internationale Tests wie GMAT oder GRE zusätzlich zur erreichten Punktezahl das Perzentil aus. Das unglaublich Innovative am neuen System ist, dass qualitativ sehr gute Prüfungen individuell sehr schlecht bewertet werden können, eben wenn «die anderen» besser sind. Auf der anderen Seite kann man mit fast keinen Punkten die Topbewertung bekommen. Vergleich in der Peer-Group, Konkurrenzkampf 2.0. Darin sehen viele aber das grösste Pro. Für Aussenstehende bieten die Perzentile eine bessere Orientierung als die herkömmliche Notenskala. Die zukünftigen Arbeitgeber können Leistungen besser einstufen. Am Ende bleibt die Frage, ob alles nicht nur eine schicke neue Verpackung für das ist, was ohnehin bereits gemacht wird. Wer es noch nicht gemerkt hat, kann mal im Assessment nachfragen.


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