Zuckerbrot: Da hat sich die Uni verkünstelt

Für viele beginnt die Einführung in die Kunst an der Universität St.Gallen mit der «Fliege Erika». Eingelassen in den Boden, ruht sie stolz im Untergeschoss des Hauptgebäudes, einsam trotzt sie der Horde an Studenten, welche tagtäglich über sie hinwegtrampelt.
Die Universität bietet eine Masse an Kunstwerken, die selten eine Uni zur Schau stellen kann. In die Architektur integriert in einem dialektischen Verhältnis im Hauptgebäude oder eingebaut in das facettenreiche Bibliotheksgebäude: die Kunstwerke haben ihren angestammten Platz in den Unigebäuden gefunden.Obwohl viele Studenten sich des gesamten Angebots nicht bewusst sind, trägt es zu ein paar Farbklecksen in der sonst eher grauen Uni bei. Erbaut im Stil des Brutalismus nimmt die Zeitgenössische Kunst der Uni wieder etwas vom Brutalen.
An der Universität werden regelmässige Kunstführungen durch einen studentischen Verein durchgeführt. Schliesst man sich einer dieser Führungen an, betrachtet man bald die Statue in der Mitte der Bibliothek mit anderen Augen. Sie ist ein Verweis auf Charon, den Fährmann der Unterwelt, und soll die Studenten auf die Endlichkeit alles Irdischen aufmerksam machen. Ob dies in der Bibliothek der richtige Platz ist, um die Studenten bei Laune zu halten, ist fraglich. Ganz anders präsentiert sich hingegen ein Kunstwerk im Obergeschoss des Gebäudes. Deren dünne farbige Metallstangen symbolisieren Schwerelosigkeit.
Hat man keine Zeit, sich einer solchen Führung anzuschliessen, dann lohnt sich ein Blick in den Kunstführer der Universität, welcher einen Überblick über die gesamte Sammlung gibt. Vielen Studenten wird erst dann klar, dass manch Gepinsel in ihrem Vorlesungssaal als teure Kunst gehandelt wird.Kunst ist in der Lehre an der Hochschule auf dem Rosenberg eher selten vertreten. Löblich, dass die Universität einen Weg gefunden hat, an die musische Seite der Studierenden zu appellieren.


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