Volksinitiative “Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache”
(Text: Matthias Niklaus)
Ziel der Vorlage
Die Vorlage will die Kosten eines Schwangerschaftsabbruchs aus der obligatorischen Grundversicherung streichen. Dadurch soll die Allgemeinheit keine Abtreibungen mehr mitfinanzieren müssen.
Wichtigste Änderungen
Die Annahme der Initiative hat zur Folge, dass Abtreibungen nicht mehr von der obligatorischen Krankenversicherung gedeckt, sondern von den Betroffenen selbst bezahlt werden.
Argumente dafür
Entlastung der obligatorischen Krankenversicherung um schätzungsweise 8 Mio. Franken, was zu einer Prämiensenkung für alle führe. Aufhebung finanzieller Anreize einer Abtreibung als gesellschaftlich finanzierte Verhütungsvariante. Abtreibungskosten sollten von den Verursachern bezahlt werden und nicht von der Gesellschaft getragen werden. Sicherstellung, dass Krankenkassen nur Heilungen bezahlen und nicht auch Tötungen.
Argumente dagegen
Ohne Unterstützung der Krankenkasse könnten sich einige Schwangere die Abtreibung nicht leisten, was vermehrt zu ungewollten Kindern führen würde. Folgekosten ungewollter Geburten könnten für die Gesellschaft höher sein als die eingesparten Kosten. Die heutige Regelung gewährleiste fachlich hochwertige Behandlung von Abtreibungen. Prämiensenkungen sind gering, da Abtreibungen nur 0,03% der Kosten der Krankenkassen ausmachten.
Volksinitiative “Gegen Masseneinwanderung”
(Text: Matthias Hodler)
Ziel der Vorlage
Die Zahl der Einwanderer in die Schweiz soll durch jährliche Höchstzahlen („Kontingente“) eingeschränkt und damit reguliert werden.
Wichtigste Änderungen
Anstelle der Personenfreizügigkeit bestimmt die Schweiz mit Hilfe von Kontingenten eine jährliche Höchstzahl für Einwanderer. Das Freizügigkeitsabkommen mit der EU muss neu verhandelt werden. Diese Höchstzahlen betreffen alle Arten von Einwanderung gleichermassen (Asylbereich, Arbeitseinwanderer, Grenzgänger etc.). Der Initiativtext nennt keine Zahlen. Es hängt also sehr stark von der Umsetzung ab, wie gross die realen Auswirkungen der Initiative wären.
Argumente dafür
In der Schweiz gebe es eine zu hohe Einwanderung. Dies schade der Schweiz auf verschiedenste Weise. Die Schweiz müsse eigenständig über die Einwanderer in die Schweiz bestimmen können, egal ob dies Arbeitskräfte oder Asylbewerber seien. Ausländische Arbeitskräfte mit tiefen Löhnen drückten auch die Löhne der Schweizer Arbeitsnehmer nach unten.
Argumente dagegen
Die gesamten Bilateralen Verträge I mit der EU würden hinfällig. Diese seien für den Wirtschaftsstandort Schweiz aber äusserst wichtig. Unternehmen seien angewiesen auf einen freien Arbeitsmarkt, um die benötigen Arbeitskräfte zu finden. Die Initiative schwäche die Position der Schweiz in der internationalen Gemeinschaft und gefährde die guten Beziehungen zur EU.
Finanzierung und Ausbau der Eisenbahninfrastruktur FABI
(Text: Ronja Harder)
Ziel der Vorlage
Das Schweizer Bahnsystem soll leistungsfähig bleiben. Dafür wird dessen Betrieb gesichert und das Angebot an Sitzplätzen und Zugverbindungen der steigenden Nachfrage angepasst.
Wichtigste Änderungen
Der Ausbau der Bahninfrastruktur soll in zwei Ausbauschritten geschehen. Die Finanzierung von Betrieb, Unterhalt, Ausbau der Bahninfrastruktur wird neu durch einen unbefristeten Bahninfrastruktur-Fonds BIF gesichert, der an Stelle des bisherigen befristeten Fonds für Eisenbahn-Grossprojekte tritt. Die Mittel sollen aus mehreren Quellen einfliessen. Die Obergrenze für den Fahrkostenabzug bei der direkten Bundessteuer wird neu gesetzt, um so Mehreinnahmen zu generieren.
Argumente dafür
Die Passagiere erhielten mehr Platz und bessere Verbindungen. Die Finanzierung sei langfristig gesichert und entlaste den Bundeshaushalt. Die Standortattraktivität von Kantonen und Tourismusregionen würde gesteigert und ein Beitrag zum Wirtschaftswachstum geleistet.
Argumente dagegen
Das Verursacherprinzip werde durch die Finanzierung aus Strassengeldern verletzt. Diese fehlten entsprechend für den Ausbau des Strassennetzes, welches benachteiligt würde. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes sei nicht erwiesen.
Die ausführlichen Texte zur Abstimmung vom 9. Februar 2014 findet ihr auf vimentis.ch