oikos-Ausstellung im Bibliotheksgebäude enthüllt verstecktes Potenzial
Klimaschutz kostet. Das ist allgemein bekannt und für viele ein Hindernis, aktiv daran mitzuwirken. Was weniger bekannt ist: Das Klima NICHT zu schützen, kostet auch. Und das nicht zu knapp.
Etwa 1 % des weltweiten BIP müssen wir jährlich ausgeben, um die Treibhausgasemissionen so weit zu senken, dass die Erwärmung der Atmosphäre das einigermassen sichere Level von 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau nicht überschreitet. Das hat der ehemalige Chef-Ökonom der Weltbank, Sir Nicholas Stern, ausgerechnet. Dennoch handelt es sich um ein gutes Investment. Bleiben wir untätig, dürften sich die Folgekosten des Klimawandels auf jährlich 5–20 % des BIP belaufen, so Stern.
Wer nach diesem Schlag mit dem Holzhammer noch nicht überzeugt ist, der sei auf eine McKinsey-Studie verwiesen. Diese zeigt, dass allein in Deutschland in den nächsten zehn Jahren potenzielle Energiekosten in der Höhe von 53 Milliarden Euro eingespart werden könnten, was etwa ein Viertel der gesamten deutschen Energiekosten ausmachen würde. Viele Unternehmen investieren deshalb bereits heute in Energieeffizienz und reduzieren so ihren CO2-Ausstoss, denn sie wissen: Klimaschutz kostet, bietet aber auch Chancen.
Weitere Beispiele? Gerne. Wer vor sechs Jahren 8’000 Euro in die Aktie von Solarworld investiert hat, der war vor zwei Jahren bereits Millionär. So einfach kann es sein, mit Klimaschutz Geld zu verdienen.
oikos hat nun eine Ausstellung unter dem Titel «The Opportunity of Climate Protection» zusammengestellt, die parallel zur Kopenhagener Klimakonferenz im Bibliotheksgebäude der Uni zu sehen ist. Sie zeigt auf, welche Chancen sich aus dem Klimaschutz ergeben. Was können Unternehmen tun – welche neuen Dienstleis-tungen und Produkte bieten sie an? Welche neuen Geschäftsfelder ergeben sich für Banken durch den Handel mit Emissions-Zertifikaten? Und wie kann jede und jeder von uns sparen – oder ein wenig Geld ausgeben – und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten?
Die Tatsache, dass wir selbst (noch) nicht die Möglichkeiten multinationaler Firmen besitzen, sollte kein Grund zur Resignation sein: Eine britische Schätzung besagt, dass ein ganzes Kohlekraft-werk abgeschaltet werden kann, wenn jeder Haushalt nur eine Glühbirne durch eine Energiesparlampe ersetzt. Also alle Birnen raus, überall Sparlampen rein – und wir können eine ganze Reihe dieser überdimensionierten Öfen ausschalten. Eigentlich müsste man sich über diese Thematik gar nicht mehr allzu grosse Gedanken machen, dürfen Glühbirnen doch in absehbarer Zeit ohnehin nicht mehr verkauft werden. Dennoch zeigt dieses Beispiel, dass schon minime Verhaltensänderungen, sofern eine kritische Masse mitmacht, auf Dauer riesige Auswirkungen haben können.
Die Ausstellung läuft vom 9. bis 18. Dezember und bietet euch neben zahlreichen Informationen auch die Möglichkeit Inputs zu geben, was die Uni zum Klimaschutz beitragen kann. Wir freuen uns auf eure Vorschläge!