Kami, das HIV-positive Muppet in der “Sesamstrasse”

Die United States Agency for International Development (USAID) unterstützt die Non-Profit-Organisation Sesame Workshop. Ziel: Dem Nachwuchs in Bangladesch, Russland, dem Jordan sowie Kosovo gesellschaftliche und soziale Werte vermitteln – und zwar per Bert und Ernie. Dabei variieren die Tugenden von Land zu Land. Im Jordan liegt der Schwerpunkt auf Geschlechtergleichheit. In Indonesien gilt es Kleinen den Umweltschutz näher zu bringen. Im Kosovo geht es wiederum um die Toleranz.

Nun soll Sesame Square, die nigerianische Version der Sesamstrasse, eine Mädchen-Marionette names Kami ins Programm nehmen. USAID und Präsident Obamas Emergency Plan for AIDS Relief unterstützen die Initiative, laut der Kami als HIV- positives Mitglied in die Sesam-Gemeinschaft eingeführt wird. Eine Premiere ist es jedoch nicht. Die südafrikanische Version der Kindersendung hat bereits seit 2002 einen HIV-positiven Charakter unter ihren Handpuppen.

Frage: Stellt die Initiative einen Werte-Kolonialismus der USA dar, wie ihn die Moralrelativisten kritisieren? Oder ist das Projekt lobenswert, weil es den Erwachsenen von morgen essentielles Instrumentarium für ein demokratisches Miteinander zu vermitteln versucht? Wie effektiv sind solche Unternehmungen überhaupt – lohnt sich der Aufwand gegenüber dem Ertrag? Den Fragen geht der Sesame Workshop leider nicht nach.


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