Magellan kommt aus der Schweiz

Ende Februar entdeckten 20 Studierende aus Kolumbien mit ihren Gastgebern der HSG die Schönheit der Schweiz, den Schnee und Wolfgang Petri.

Wasserflaschen haben etwas Besonderes, vor allem wenn «Migros Budget» draufsteht – dieses Grün musste von unseren kolumbianischen Gästen einfach fotografiert werden.

Das Alltägliche ist es, was den Fremden neu ist und sie beeindruckt. Nicht Fondue, Schnee oder selbstgebrautes Bier – all dies hat seinen Weg nach Kolumbien gefunden und gehört zu den Klischees, die aber nur bedingt den Kern der hiesigen Kultur ausmachen. Dieser begegnet man auf der Strasse: anhaltende Autos an Zebrastreifen, minutiöse Vorausplanung und akribische Sauberkeit. Auch Museen wie die Fondation Beyeler, der Blatter’sche Königshof, in dessen Fussballtempel eine Privataudienz gegeben wurde, die Rhythmen vom «Morgestraich» in Basel und die UNO in Genf gaben einen Einblick in das, was die Schweiz ausmacht. Die Erlebnisse dieser Schweiz-Reise waren in diesem Jahr im Rahmen des Projektes «Magellan» der Studentenschaft und dank der grosszügigen Unterstützung durch die Deutsche Rück Schweiz, die Avina-Stiftung, die Stiftung Mercator Schweiz, die Wörwag GmbH und das EDA möglich gemacht worden.

Ein anderer Weg, um die Tiefen der Schweizer Seele – das was sie bewegt und beunruhigt – zu ergründen, ist der persönliche Kontakt zum «Einheimischen». Man nehme zwanzig Kolumbianer, setze sie zu zwanzig Schweizern in einen Bus und staune, was dabei herauskommt: lautes Schnattern, Singen und Tanzen, durchsetzt von Wolfgang Petris Höllenrufen. Bewässert man dieses multikulturelle, durch die Schweiz fahrende Biotop noch mit Flüssigem und beschallt es mit ungewöhnlichen Klängen, so steht man plötzlich vor einem kolumbianisch-schweizerischen Partybus.

Reichen zehn Tage aus, um aus zwanzig Kolumbianern “Schweiz-Kenner” zu machen? Sicherlich nicht, aber man hat zwanzig Menschen mehr, die über den Tellerrand geschaut und die Welt für kurze Zeit aus einem anderen Blickwinkel gesehen haben. Und sie haben Lust auf mehr Schweiz – ähnlich wie die Studenten der HSG, die sich auf die Landebahn in Medellín freuen.


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

*

*

*