Viel ist in den letzten Wochen und Monaten zu hören gewesen: «Überfüllung», «unhaltbare Zustände», «Platzkrieg im Audimax», um nur einige Schlagworte zu nennen.
Die Studentenschaft beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Thema Platzmangel. Um nicht immer Interessensvertretung hinter verschlossenen Türen durchzuführen und um gleichzeitig dem Bedürfnis der Studierenden nach mehr Information und Transparenz Rechnung zu tragen, kam die Idee auf, eine öffentliche Diskussionsrunde mit den Verantwortlichen der Universität, Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann und «Prorektor Lehre» Prof. Thomas Dyllick, zu veranstalten. So sollte den Studierenden die Chance gegeben werden, ihr Feedback, ihre Kritik und ihre Anregungen zu dem Thema direkt bei den höchsten zuständigen Stellen loszuwerden oder einfach nachzufragen, was geplant ist.
Ein – wie wir dachten – sehr guter Gedanke, ganz in der Tradition eines fairen und offenen Diskurses, wie ihn die HSG immer gepflegt hat. Was könnte interessanter sein für Studierende, die sich permanent in völlig überfüllte Hörsäle quetschen müssen, als einmal direkt ihren Missmut, aber auch ihre Lösungsideen an die Verantwortlichen weiterzugeben? Aber: Die erschienenen Studierenden liessen sich problemlos an zwei Händen abzählen.
Ist das Thema denn uninteressant und wir Studierenden beschäftigen uns nicht damit? Mitnichten: Wenn Räume eine Stunde vor Unterrichtsbeginn überfüllt sind und Stühle zum Zuhören auf den Gang gestellt werden, kann dies kaum der Grund sein. Warum also präsentierte sich die Studierendenschaft, die sonst immer sehr schnell ist, wenn es um Beschwerden und Kritik geht, derart uninteressiert an einer konstruktiven Lösung oder zumindest einer Diskussion darüber? Ohne unterstellen zu wollen, dass unsere Studierendengeneration desinteressiert ist oder wir uns eher mit uns selbst als der universitären Gemeinschaft unserer Alma Mater beschäftigen: Ein fader Nachgeschmack bleibt.
Zumindest inhaltlich hielt die Diskussion jedoch, was sie versprach. Den wenigen anwesenden Studierenden wurden viele interessante Einblicke gegeben. So ist beispielsweise eine parallele Führung mehrerer Gruppen auf der Assessmentstufe geplant, so dass Übertragungen hinfällig würden. Auch die Planungen über die nächste Ausbaustufe der HSG werden angegangen und konkretisiert. Doch sind dies letztlich wieder Erfolge einer Interessenvertretung, die lediglich im stillen Kämmerchen stattfindet. Aber vielleicht ist dies ja doch das, was die Studierenden an der HSG bevorzugen…