In den vergangenen vier Wochen des Frühlingssemesters bot die Gründergarage erstmalig ein Forum für die verschiedensten Aspekte des Unternehmertums an der HSG, und zwar gleichzeitig als Treffpunkt und als Bühne.
An der HSG wird kräftig um die künftigen Absolventen geworben. Der «war for talents» ist in vollem Gange, und so umwerben vor allem die Grossen aus dem Finanz- und Dienstleistungssektor, aber auch die Konsumgüterkonzerne die Studierenden. Daneben geht fast vergessen, dass es für Absolventen der HSG viele weitere Optionen gibt. Die Gründergarage vermittelte den HSG-Angehörigen in den vergangenen vier Wochen, dass die Selbständigkeit ebenfalls einen interessanten Werdegang versprechen kann.
Der Name der Gründergarage entstand dabei in Anlehnung an die Garage als Symbol für den Erfinder, welcher sich tüftelnd und schraubend die Nächte um die Ohren schlägt, um seine visionäre Idee umzusetzen. Dies ist mehr als ein Mythos. Beispielsweise erwarb Google 2006 jenes Haus, in dessen Garage Larry Page und Sergey Brin die Suchmaschine nur acht Jahre zuvor entwickelt hatten.
Schwergewicht auf fünf Themenfeldern
In der Gründergarage wurden über 50 Projekte rund um das Thema Unternehmertum vorgestellt. Die meisten Projekte liessen sich in eines der fünf Themenfelder Unterstützungsangebote für Gründer, Erfolgreiche aus der Praxis, Studentische Gründungen, Studentische Initiativen sowie Social Entrepreneurship einordnen. Bei den Unterstützungsangeboten stellte sich beispielsweise das Startfeld vor – ein Gemeinschaftsprojekt der HSG und weiterer regionaler Partner. Auch Venture Kick war an der Gründergarage präsent – eine Initiative privater Geldgeber, welche die Verdoppelung der Anzahl Spin-offs an Schweizer Hochschulen anstrebt. Aus der Praxis eines erfolgreichen Gründers berichtete unter anderem der HSG-Alumnus Florian Schweitzer, ein Mitgründer von Brains-ToVentures. Indem Beteiligungen an Start-ups erworben werden, ist Brains-ToVentures als Kapitalgeber tätig.
Bei den studentischen Gründungen stellten sich unter anderem die Student’s Card, der Fahrradhersteller Schwingding und die Handelsplattform BookRecycling.ch (Artikel auf S. 51) vor. Ebenso gewährten zahlreiche studentische Initiativen einen Einblick in ihre Tätigkeit, so beispielsweise das Start-up-Weekend und die Startwoche. Auch prisma war in der Gründergarage präsent.
Soziales Unternehmertum und Nachhaltigkeit
Neben diesen eher konventionellen Themen des Unternehmertums waren auch Projekte aus dem Bereich des Social Entrepreneurship an der Gründergarage präsent. So stellte sich beispielsweise die Studenteninitiative Oikos vor, welche sich für Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt einsetzt (Artikel S. 30). Ebenfalls gewährten einige Unterstützungsplattformen aus dem Bereich des sozialen Unternehmertums einen Einblick in ihr Angebot und in ihre Arbeitsweise, unter anderem The Hub Zürich, ein Forum für soziale Unternehmer.
Neben den Projektpräsentationen fanden zahlreiche weitere Anlässe rund um das Thema Unternehmertum statt, so beispielsweise Workshops zu diversen Themen und ein Gründerwettbewerb. Die grosse Resonanz unter den HSG-Angehörigen sowie die Tatsache, dass sich über 50 Projekte im Rahmen der Gründergarage vorgestellt haben, zeigen, dass deren Einführung ein wichtiger Schritt war und einem starken Bedürfnis entspricht. Eine Neuauflage der Gründergarage ist daher bereits heute beschlossene Sache.
Gut zu wissen
Die Gründergarage fand in diesem Semester zum ersten Mal statt. Sie wurde durch Prof. Dr. Dietmar Grichnik vom Lehrstuhl für Entrepreneurship des Instituts für Technologiemanagement (ITEM) und seinem Team um Florian Forster ins Leben gerufen. Die Gründergarage wird künftig regelmässig durchgeführt. Die genauen Daten der zweiten Ausgabe werden unter www.startup.unisg.ch bekanntgegeben, wo auch zahlreiche weitere Informationen rund um das Thema Unternehmertum an der HSG verfügbar sind.