Der «New Asia Term»

Der HSG Asia Term, ein Austauschprogramm mit der Singapore Management University, wird zehn Jahre alt. Zum Geburtstag erhält es ein dringend notwendiges Facelifting.

Asien ist im Aufschwung. Fasziniert vom asiatischen Wirtschaftswunder strömen auch immer mehr junge Talente aus Europa gen Osten. Universitäten in Hongkong und Singapur werden so zu Epizentren des intellektuellen Transfers zwischen West und Ost und zum Schauplatz einer neuen Goldgräberstimmung. Die HSG bietet deshalb seit 2003 25 ihrer Studenten mit dem «Asia Term» ein spezielles Austauschprogramm an: Sie verbringen ihr fünftes Semester an der Singapore Management University, sollen die südostasiatische Kultur kennenlernen und praktische Erfahrung in der ökonomischen Welt der Tigerstaaten sammeln. Die Studentinnen und Studenten reissen sich darum – müsste man meinen.

Das ServicePortal erzählt uns jeweils ab Ende Januar eine andere Geschichte: Es gäbe noch freie Plätze für den Asia Term und man solle sich eine Bewerbung doch bitte noch überlegen. Die 25 offerierten Austauschplätze konnten in den vergangenen Jahren nur mit Mühe gefüllt werden. Eine Nachfrage bei Alumni des Programms bringt Klarheit: Sie alle schätzten die einmalige Kombination aus kulturellen Einblicken, praktischen Beratungsprojekten und der akademischen Herausforderung. «Ich durfte ein Beratungsprojekt mit BASF übernehmen und konnte im Rahmen dessen nach Bangkok reisen», freut sich Silvan Bienz, der 2012 am Asia Term teilnahm.

Die Anrechnung war sehr unkompliziert, die Kursauswahl allerdings stark eingeschränkt. Die Tatsache, dass 80 Prozent der Professoren aus St. Gallen importiert wurden und einige der Kurse für SMUStudenten nicht anrechenbar waren, legte fast schon den Verdacht nahe, dass die St. Galler unbedingt am Kontakt mit Einheimischen gehindert werden sollten. Grösstes Problem war aber der hohe Arbeitsaufwand, von dem die Teilnehmer des Asia Terms berichten. «Aufgrund der vielen nicht früh genug angekündigten Präsentationen mussten wir regelmässig Nachtschichten einlegen», berichten Silvan Bienz und seine Kommilitonen.

Deshalb verpasst sich der Asia Term nun eine Entschlackungskur: «Die Anzahl der minimal zu erfüllenden Credits wird von 25 auf 19 reduziert und der Arbeitsaufwand besser verteilt, um ausgeprägtere Reisen in der Region zu ermöglichen», so Matthias Schaub, der sich für das Programm verantwortlich zeichnet. Weil die Exil-St. Galler in die reiche Kultur Südostasiens eintauchen sollen, wird die Flexibilität bei der Kurswahl und Anrechnung erhöht. Klassen werden besser gemischt, es müssen weniger Dozenten eingeflogen werden und das Programm wird für Bachelor-Studenten von IA-, VWL- und BLE-Majors interessanter. Am vielfältigen Rahmenprogramm, das eine Studienreise nach Malaysia sowie Besuche bei Firmen und Behörden beinhaltet, will Schaub unbedingt festhalten. Auch die lehrreichen Praxisprojekte, bei denen die Asia Term-Teilnehmer Verantwortung in der Beratung lokaler Niederlassungen internationaler Unternehmen übernehmen, bleiben integraler Bestandteil des Austauschprogramms.

Diese Innovationen dürften bei zukünftigen Absolventen des Asia Term, der für den Einstieg in den zunehmend nach Asien orientierten Berufsmarkt sicherlich ein Plus ist, sehr willkommen sein und das Programm als eines der Flaggschiffe der Universität ungemein aufwerten. Ende Januar werden wir auf dem ServicePortal lesen können, ob das auf 50 Plätze ausgebaute Angebot auch auf eine entsprechende Nachfrage stösst. Bewerbungen aus allen Majors sind bis 15. Januar 2014 über die normale Austauschbewerbung möglich.

Weitere Informationen und Kontakt:

www.asiaterm.unisg.ch
singapore@unisg.ch

Artes Alicioglu berichtet auf www.prisma-hsg.ch/blog regelmässig von seinen Erlebnissen in Singapur.

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