Zum Herbstsemester 2013 reformiert sich auch die LwA. Neben der Einführung eines englischsprachigen Zuges fokussiert die Veranstaltung künftig auf eine Kompetenz, die an vielen anglo-amerikanischen Universitäten ganz selbstverständlich gefördert wird: das wissenschaftliche Schreiben.
Wer sich im wissenschaftlichen Umfeld bewegt, braucht Ideen, Sachverstand und einen klaren Kopf, denn an der Universität werden häufig schwierige Sachverhalte und komplexe Zusammenhänge behandelt. Um sie zu verstehen und sorgfältig zu durchdenken, hilft es, sie in schriftlicher Form vor sich zu haben. Aber es geht nicht nur darum, Texte zu lesen und Inhalte zu lernen, sondern auch, eigene Projekte zu entwerfen, sie zu erklären und andere zu überzeugen. Es müssen Antworten auf Klausurfragen verfasst und Seminararbeiten geschrieben werden. In all diesen Situationen helfen präzise Formulierungen, schlüssige Argumente und eine kohärente Gedankenführung. Schliesslich sollen die anderen ja verstehen, was man zu sagen hat. Und das können sie umso besser, je eher man den Regeln und Gewohnheiten folgt, die sich für das Schreiben im wissenschaftlichen Kontext entwickelt haben.
Diese zu ergründen, zu «entzaubern» und erlernbar zu machen, ist Ziel des Kurses «Einführung in das wissenschaftliche Schreiben» beziehungsweise «Introduction to Academic Writing». Im Mittelpunkt stehen die für das Schreiben notwendigen Kompetenzen; sie sollen anhand des konkreten Projekts einer ersten wissenschaftlichen Arbeit erlernt werden. Am Ende des Breaks ist also nach wie vor eine Seminararbeit einzureichen. Im Sinne einer Qualitätssteigerung konzentriert sich der Kurs aber ganz auf die Betreuung dieser Seminararbeit und ein intensives Coaching der Studierenden. Kompetenzen wie das Finden einer Forschungsfrage, das Schreiben eines Exzerpts oder die begründete Stellungnahme zu einer Forschungsthese gestalten den eng begleiteten Lernprozess, es finden also tatsächlich «Übungen» statt. Diese Fokussierung auf das Schreiben bringt eine Reduzierung auf nurmehr zwei Vorlesungen mit sich sowie den Wegfall der wissenschaftstheoretischen und anderer Inhalte wie auch der mündlichen Prüfung.
Weitere Neuerungen sind in Arbeit. Das Team um die Institutsdirektorin des IWP, Sabine Seufert, hat sich im August 2012 formiert. Mit dabei sind die langjährige Koordinatorin der LwA Christel Brüggenbrock sowie Anya Nikoulina, die den englischsprachigen Part managt und die derzeitige LwA-Koordinatorin Eleni Spiroudis. Wir wünschen uns allen gute Ideen, Sachverstand und einen klaren Kopf!