Management in Europe – Ein Kurs auch für Europäer

Im Rahmen des Kurses «Management in Europe» besuchen jedes Jahr 25 Studierende aus Singapur für vier Wochen die HSG. Doch damit nicht genug: Zwecks interkulturellem Austausch können auch HSGler auf den Kurs bidden.

Der Singapore Asia Term ist wohl den meisten Bachelorstudierenden bekannt. Im fünften Semester können ausgewählte Bachelorstudierende der HSG an der Singapore Management University (SMU) studieren und sich dabei sicher sein, dass alle Pflichtkurse angerechnet werden. Weit unbekannter ist jedoch das komplementäre Angebot der HSG: Im Gegenzug bietet diese im Rahmen des Programms «Management in Europe» jedes Jahr im Mai 25 Studierenden der SMU die Möglichkeit, vier Wochen in St. Gallen zu verbringen. Wie Programmleiter Thierry Volery erklärt, lernen sie während dieser Zeit die Grundlagen verschiedener, für Europa spezifischer Themenbereiche wie Banking and Finance in Switzerland, Service Management, Entrepreneurship und die Rahmenbedingungen für eine Geschäftstätigkeit in der Schweiz und der EU kennen. Doch nicht nur den Studierenden der SMU ist die Teilnahme an diesem Kurs vorbehalten: Auch etwa fünf bis zehn Bachelorstudierende der HSG können daran partizipieren.

«Experimental Learning» sorgt für Praxisbezug

Ihnen allen vermittelt «Management in Europe» die einzigartige Chance, mit Studierenden der SMU und anderen Gaststudierenden intensive vier Wochen zu erleben. Ein besonders wichtiger Aspekt des Programms sei dabei das Konzept des «Experimental Learning», so Volery: Das im Hörsaal auf Englisch vermittelte Wissen wird bei Firmenbesuchen und anderen Exkursionen wie zum Beispiel einem Besuch der UNO in Genf, praktisch angewendet und dabei vertieft. «Anlässlich der Firmenbesuche werden sich sicherlich Gelegenheiten ergeben, mit den Praktikern vor Ort anregende Gespräche zu führen», versichert Volery. Die Relevanz, die der Programmleiter diesem Aspekt beimisst, zeigt sich bereits am Wochenprogramm: Schon hier sind allein vier Firmenbesuche aufgeführt. Doch auch an der Universität werden die regulären Dozenten von hochkarätigen Gästen zwecks Vermittlung von Praxiseindrücken ergänzt.

Abseits der Theorie

Doch neben all den theoretischen und praktischen Erkenntnissen, die die Teilnehmer erhalten, bieten sich auch zahlreiche Gelegenheiten, die Gaststudierenden kennenzulernen und Freundschaften zu knüpfen. So stehen insbesondere diverse Exkursionen in verschiedene Teile der Schweiz, etwa nach Luzern oder zum Chateau Chillon, auf dem Programm, um den Singapurern unsere Kultur näher zu bringen. Hinzu kommen gemeinsame Abendessen, die des Öfteren das intensive Tagesprogramm abrunden. Während dieser Zeit leben die Gäste dabei in einer eigenen WG, die Teilnehmer der HSG müssen also keine Schlafplätze für ihre Gäste bereitstellen. Nichtsdestotrotz wird es sehr begrüsst, wenn beide Gruppen zusätzlich zu den von der Universität vorgesehenen Tätigkeiten gemeinsame Aktivitäten planen und durchführen. Laut Volery sei daher bei der Planung des Programmes auch aktiv darauf geachtet worden, die entsprechenden Rahmenbedingungen für einen selbstständigen interkulturellen Austausch zu schaffen.

Bewerbung über das Bidding-Verfahren

Dem ein oder anderen Leser mag sich schliesslich bei all den genannten Zuckerstücken die Frage gestellt haben, ob es vielleicht spezielle Zulassungsbedingungen für diesen Kurs zu beachten gibt. Dem ist nicht so: Der Kurs steht via Biddingverfahren jedem Major offen und alle zugeteilten Studierenden müssen einen Anteil der Exkursionskosten von 500 Franken tragen. Abgesehen davon stellen Leistungsbereitschaft, eine offene Einstellung gegenüber fremden Kulturen sowie Interesse an den behandelten Themen und der praktischen Anwendung theoretischer Konzepte die einzigen Voraussetzungen zur Teilnahme dar, so Thierry Volery.


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