Unter dem Motto «Profite ohne Hunger und Durst» wurde die 23. oikos conference an der HSG abgehalten und bot Studierenden dank zahlreichen Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft spannende Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit.
An der diesjährigen oikos conference (http://conference.oikos-international.org/about.html ) drehte sich alles um das Thema «Profite ohne Hunger und Durst». Auf die Beine gestellt wurde der zweitägige Anlass von der Organisation oikos St. Gallen, die sich mit nachhaltiger Entwicklung in Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt beschäftigt. Ausgewogen präsentierte sich die Auswahl der Referenten. Neben Universitätsprofessoren und Wissenschaftlern hielten auch Vertreter des globalen Konzerns Unilever, der Boston Consulting Group oder des DEZA Vorträge.
War 2.O
Dr. Tobias Siegfried hielt einen interessanten Workshop über potenzielle Konflikte im Zusammenhang mit Wasser im 21. Jahrhundert ab. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass es nicht um Trinkwasser, sondern um frisches Wasser gehe. Denn der Löwenanteil des täglich konsumierten Wassers komme nicht etwa aus der Leitung, sondern ist indirekt in den verdrückten Mahlzeiten zu finden. Als Faustregel gilt: in einer Kalorie steckt ein Liter Wasser. Ein Mensch verbraucht somit täglich durchschnittlich 2’400 Liter Wasser durch blosse Nahrungsaufnahme.
Bezüglich der Wasserknappheit sieht er zwei zukünftige Herausforderungen: einerseits das anhaltende Bevölkerungswachstum, andererseits den Klimawandel.
Bei Letzterem wies er darauf hin, dass man nicht genau weiss, welche Folgen dieser schlussendlich mit sich bringen wird. Ebenso wenig könne vorhergesagt werden, ob Wasser in Zukunft ein Auslöser für militärische Konflikte sein wird.
Kleinere Konflikte wird es vor allem an den Grenzen geben. Nämlich dort, wo man vom Nachbarn «indirekt» Grundwasser «klauen» kann. Möglich wird dies durch das tiefere Bohren für Wasserpumpen, was eine Absenkung des Grundwasserspiegels im eigenen Territorium sowie auch in demjenigen des Nachbarn nach sich zieht. Solche Konflikte treten bereits heute in der Grenzzone von Israel und Palästina auf.
Unilever: «small action – big difference»
Von Problembenennungen ging es über zu Problemlösungen. Markus Abt, Mitglied der Geschäftsleitung von Unilever Schweiz, präsentierte die ehrgeizigen Ziele des globalen Konzerns. Bis 2020 soll der ökologische Fussabdruck des Unternehmens halbiert und gleichzeitig der Umsatz verdoppelt werden. Möglich werden soll dies durch viele kleine Veränderungen. So konnten bereits durch ein neues Design bei Axe-Deos knapp 20 Prozent der Verpackungsmaterialien einge-spart werden. Durch Innovation bei neuen Waschmitteln sollte es für den Konsumenten möglich werden, Waschgänge bei 30 Grad statt bei 60 Grad durchzuführen und dabei dasselbe Resultat zu erhalten. Solch kleine Massnahmen sollen sich von der Herstellung eines Produktes bis hin zum Recycling erstrecken und in der Summe die grosse Differenz ausmachen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass den Studierenden zwei Tage lang spannende Vorträge bezüglich Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Wasser und Nahrung geboten wurden. Die Probleme wurden an der oikos conference nicht nur benannt, sondern es wurden auch praxisnahe Lösungsansätze präsentiert. Ein Muss für jeden Studenten, der sich für Nachhaltigkeit interessiert.