Letzte Hoffnung – Generation Y?

In unserer Professorenkolumne schreibt in jeder Ausgabe ein HSG-Dozent zu einem Thema, das ihm am Herzen liegt. Heute widmet sich Torsten Tomczak den Unterschieden zwischen den Generationen – und ob diese einen Unterschied in der Realität bewirken.

Die ehemalige Bischöfin Margot Kässmann schilderte kürzlich eine Situation aus ihrem Arbeitsleben als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Auf der Suche nach einem freien Termin in ihrer Agenda hätte sie feststellen müssen, dass all ihre Sonntage im nächsten Jahr schon verplant waren. In diesem Moment hätte sie sich – bei aller Begeisterung für ihre Aufgabe – sehr hilflos gefühlt.

Für Frau Kässmann war diese Situation Ausgangspunkt für eine Analyse der enormen mentalen und körperlichen Anforderungen, denen Menschen in Spitzenpositionen heutzutage gegenüber stehen. Rhetorisch fragte sie, wie sich wohl die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Leben voller Konferenzen und Treffen, orchestriert von Jetlag und permanenten persönlichen Angriffen, fühlen müsse.

Die Qualität von Entscheidungen hängt in hohem Masse von der Leistungsfähigkeit und –bereitschaft eines Menschen ab. Offenbar belohnen die Wertesysteme der Nachkriegs-, 68erund Babyboomer- Generationen die Dauerhöchstleistung.

Immer mehr heute 50- bis 60-Jährige gehen daher an und über ihre Leistungsgrenzen hinaus. Burnout und Depression sind die Folge. Das Wertesystem der sogenannten Generation Y, zwischen 1980 und 1990 geboren, möch- Unsere Kunden informieren und direkt an ihr Ziel bringen. Das begeistert mich. Gemeinsam täglich eine Meisterleistung. sbb.ch/jobs te Leistungsbereitschaft und Spassorientierung kombinieren. Ich frage mich, ob dies einen Wandel in den Führungsetagen bewirken kann, oder ob diese Haltung beim Marsch durch die Institutionen verloren geht.

Zur Person

Prof. Dr. Torsten Tomczak
Torsten Tomczak ist neben seiner Professur Prorektor der Universität St. Gallen für den Bereich Forschung. Zudem rockt er in der Professoren- Band «No Business» an der Gitarre.

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