Campus 2022 – Die Uni baut!

Platzmangel und Raumnot, überfüllte Vorlesungen und umfunktionierte Sporthalle, Provisorien und dunkle Kellerabteile – so sieht das Leben an der HSG in den Augen so mancher aus.

Dennoch, die Uni reagiert und will nicht nur über Strukturveränderungen (s. Seite 22), sondern auch baulich gegensteuern. Was sich in den nächsten Monaten ändern wird, hat der HSGVerwaltungsdirektor Markus Brönnimann prisma erzählt.

Brönnimann redet zunächst über die verschiedenen Infrastrukturbereiche: «Die von der HSG genutzten Gebäude werden in die Sparten Büros, Lehre, Weiterbildung und Freizeit eingeteilt.» Vieles wird von extern angemietet, um Geld zu sparen. «Da jedoch für Gebäude wie Audimax und Bibliothek kein Markt existiert, ist es sinnvoll, dass diese Bauten vom Kanton selbst in Auftrag gegeben und gebaut werden», so Brönnimann weiter. Was aber heisst das für die Studierenden?

Schnelle Verbesserungen wird es in nächster Zeit beim Angebot an Gruppenarbeitsräumen geben: Die Provisorien zwischen Zentralem Institutsgebäude (ZIG) und B-Gebäude sind ab sofort über das Internet buchbar und auch mit Wi-Fi ausgestattet. Auch in der Sporthalle soll es ab April drahtlosen Internetzugang geben. Um die Gebäudesituation weiter zu entlasten, versucht die HSG derzeit eine nicht mehr genutzte Kirche auf dem Rosenberg zu erwerben. Daraus sollen dann so schnell wie möglich Kapazitäten für vier Lehrsäle gewonnen werden. Nicht ändern soll sich jedoch das Konzept der Campus-Uni. «Für einen reibungslosen und kostengünstigen Lehrbetrieb wollen wir, dass man weiterhin zu Fuss in 15 Minuten von einem Ende der Universität zum anderen gelangt» macht Brönnimann diesen Anspruch anschaulich.

Länger im Voraus geplant werden muss das Projekt «Campus 2022». Dieses ist ausgelegt auf acht- bis neuntausend Studierende, mit denen von Seiten der HSG langfristig gerechnet wird. Dazu wurden zunächst verschiedene, auch utopische, Möglichkeiten in Betracht gezogen: Diskutiert wurde beispielsweise ein Neubau in der Stadt, der über eine Seilbahn mit dem Rosenberg verbunden werden könnte. Auch die Nutzung eines Schwimmbads wurde überlegt. Von allen ungewöhnlichen Konzepten wurde nur eines nicht verworfen: Der Kauf einer stillgelegten Kirche. Alle anderen Ideen hatten sich als zu kostspielig oder zu wenig effektiv erwiesen.

Doch auch ein Gotteshaus bietet nur durch ein Wunder Platz für mehrere Tausend Studierende. Im Rahmen des Projektes «Campus 2022» werden daher nun mit dem Kanton mögliche Szenarien für eine Schliessung der Kapazitätslücke auf dem Rosenberg und einen Neubau mit Hörsälen in der Stadt entwickelt. Wie die Platzierung und Ausgestaltung der Bauten sein wird, konkretisiert sich voraussichtlich dieses Jahr. Es muss uns aber allen bewusst sein, dass in dieser Sache das letzte Wort die Stimmbürger und Stimmbürgerinnen des Kantons St. Gallen haben.

Diese neu geplanten Gebäude werden die Studenten von heute jedoch wohl erst als Alumni besichtigen können – es ist also fraglich, welchen Nutzen unsere Generation davon haben wird.


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