«What is the price of a life?»

Am Montag, dem 26. März, gipfelt die «Challenge the Best Konferenz» 2012 in der öffentlichen Podiumsdiskussion zwischen Ehrengästen und Studierenden im Audimax.

Wie viel Geld wäre es dir wert, dass nicht mehr alle drei Sekunden ein Kind stirbt, sondern nur noch alle vier? Würdest du als CEO eines SMI-Konzerns in der Krise zuerst an repräsentativen Dienstwagen sparen oder an den unprofitablen Brunnenprojekten deiner CSRAbteilung?

«What is the price of a life?», fragte Hans Herren, Präsident des Millennium Institute, bereits auf dem Podium der Konferenz 2010 zum Thema «Climate Change and Social Order» – und er ahnte wohl kaum, dass er damit eine Schlüsselfrage der diesjährigen Veranstaltung zum Thema «Facing Global Water Scarcity » formulieren würde.

Maria Mutagamba, Ministerin für Wasser und Umwelt der Republik Uganda, stellt sich diese Frage hauptberuflich. Als Ministerin eines schwer von Wassermangel betroffenen Landes und als Präsidentin der afrikanischen Wasserministerkonferenz wird sie uns an der Abschlussveranstaltung den Spiegel vorhalten. Wenn sie dann ab 15.30 Uhr im grellen Scheinwerferlicht des Audimax sitzen wird, sollten auch wir uns der Tatsache bewusst werden: Wir können uns nicht länger verstecken! Blickt man nämlich auf die letzten drei Jahrzehnte zurück, so müssten es unsere Eltern und wir sein, die im Spotlight zu stehen haben.

In den letzten Jahrzehnten einer rasanten Globalisierung haben wir, die Gesellschaften der westlichen Industriestaaten, unseren Wohlstand in ungeahnte Höhen getrieben. Dennoch sind wir bis heute nicht im Stande, den Ursachen und Auswirkungen weltweiter Wasserverknappung entgegenzuwirken. Heute sind etwa 1.6 Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung, 2050 könnten bereits sieben Milliarden Menschen von Wasserknappheit betroffen sein. Im Rahmen einer Akteursanalyse wird «Challenge the Best» hinterfragen, wie Staaten, NGOs, die Privatwirtschaft oder auch jeder Einzelne von uns zur Linderung des Problems beitragen können – oder es hätten tun sollen.

«We failed, definitely. We terribly failed» – das gestand Ian Johnson, Generalsekretär des «Club of Rome», im Gespräch mit dem studentischen Organisationsteam vor wenigen Wochen ein. Als ehemaliger Vizepräsident der Weltbank dürfte er der Panikmache unverdächtig sein und drängt uns zugleich die nächste von so vielen offenen Fragen auf: «Why did we fail?»

Womöglich wird uns Prof. Dr. Alexander Likhotal am Montag Antworten geben können. Nicht nur als Präsident des in Kyoto gegründeten Green Cross International, sondern auch als enger politischer Berater Mikhail Gorbatschows wird er sich unseren Fragen stellen.


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