Frisch gegründet: Mit Videos für die «Unternehmenskommunikation 2.0» und einer speziellen Preispolitik wollen drei Gründer den alteingesessenen Marktführern Konkurrenz machen.
Die Kunst zum Beruf zu machen, war der Wunsch der zwei Hobby-Filmer René Sägesser und Marc Sen. Videos mit künstlerischem Anspruch haben die beiden schon länger produziert, unter anderem für Wettbewerbe oder einen Musikclip. Im April 2012 gründeten sie mit ONE MOMENT FILMS ihr eigenes Unternehmen. Das Start-Up wird ergänzt durch Roman Gmür, einen Jugendfreund der Filmer, der an der HSG im dritten Jahr BWL studiert und die kaufmännische Perspektive in das junge Unternehmen einbringt.
ONE MOMENT FILMS bietet vom Image- bis zum Mitarbeiterfilm alles an. Die Jungunternehmer vertrauen dabei auf zeitgemässe Schnitttechnik, Social Media und virales Marketing ausgerichtete Videos sowie interaktive Elemente für die Unternehmenskommunikation.
Punkten wollen sie auch mit ihrer Preispolitik. Günstiger sein als die etablierte Konkurrenz lautet das Credo. Vor allem KMUs, die weniger Zeit und Geld investieren können, soll es mit günstigen Pauschalpreisen ermöglicht werden, professionelle Videoproduktionen im Marketing zu nutzen. Darüber hinaus gehören aber auch grosse Unternehmen zur Zielgruppe, die mit Abonnements für Videos zur internen Kommunikation überzeugt werden sollen. Als Kleinstunternehmen setzen René, Marc und Roman dabei in der Anfangsphase auf eine persönliche Kontaktaufnahme mit potenziellen Kunden und planen selber zunächst keine grösseren Marketingaktionen.
Nach einer nur halbjährigen Vorbereitungsphase erfolgte im April 2012 die Gründung. Trotz des kurzen Vorlaufs legen die Gründer grossen Wert auf einen professionellen Start ins Geschäftsleben, so Roman Gmür. Das erfordert eine ausführliche Vorarbeit und Anfangsinvestitionen in Ausrüstung und Präsentationsmaterial. Für die Vorbereitung der Gründung konnte Roman zum Teil auf die zahlreichen Beratungsmöglichkeiten für Gründungswillige an der HSG zurückgreifen. Die Anschubfinanzierung war allerdings nur möglich, weil Marc und René bereits im Berufsleben standen und auf ein Gehalt zurückgreifen konnten.
Heute haben beide ihren Job an den Nagel gehängt, um sich zu hundert Prozent ihrem neu gegründeten Unternehmen zu widmen. Auch für Roman tritt das Studium derzeit in den Hintergrund. Aber das hat sich auch gelohnt. Der Gründungsprozess war am Ende lehrreicher als die gesamte bisherige HSG-Ausbildung, wie er sagt.
In der nächsten Zeit gilt es für das frisch gegründete Start-Up, eine längerfristige erfolgreiche Geschäftstätigkeit sicherzustellen. Wenn ONE MOMENT FILMS aber erst einmal auf dem richtigen Pfad ist, kann Roman sich vorstellen, schon zum nächsten Gründungsprojekt überzugehen. Denn das Gründen an sich begeistert ihn und einige Ideen hat er bereits im Kopf. Es sind vor allem die kleinen Alltagsprobleme, die ihn interessieren. In seinen Augen braucht es zur Unternehmensgründung nicht unbedingt eine revolutionäre Idee, sondern vielmehr den Mut, kleine Probleme anzupacken und daraus eine tragfähige Geschäftsidee zu entwickeln.