Hochmotiviert hat der neue SHSG-Vorstand seine Arbeit in Angriff genommen. Die Portfolioverschlankung der Studentenschaft und die Realisierung eines Ruheraumes sowie eine studentenfreundliche Umsetzung der beschlossenen Studiengebührenerhöhungen sind drei der grossen Ziele des SHSG-Vorstandes.
Der Appenzeller Sebastian Götz und der Walliser Andre Zumtaugwald, die im Frühjahr die Wahl zum Vorstandspräsidium für sich entschieden hatten, stellten bereits Anfang Sommer den SHSG-Vorstand für die Amtsperiode 2012/2013 zusammen. Um die vier übrigen Vorstandsposten zu vergeben, wurde bei der Auswahl aus den insgesamt elf Bewerbern vor allem auf die fachliche Kompetenz und den Lebenslauf Wert gelegt. Weiter spielten natürlich auch Soft Skills und persönliche Qualitäten sowie ein gewisser «Fit» in das neu entstehende Team eine Rolle.
Neue Vorstandsmitglieder
Nach zwei Sitzungen des Studentenparlaments waren dann alle vier vorgeschlagenen Vorstände offiziell bestätigt. Samuel Winiger übernahm das Ressort Kultur & Marketing, das für alle Vereine eine wichtige Anlaufstelle bietet. Verantwortlich für die Finanzen der SHSG ist neu Michelle Isler. Sie arbeitet neben ihrem Studium seit geraumer Zeit im Career Services Center (CSC) der Universität St. Gallen und hat dort schon früh Erfahrungen mit Sponsorenakquise sammeln und Kontakte zu privatwirtschaftlichen Unternehmen aufbauen können. Felix Rompen übernahm das Amt Vorstand Interessenvertretung in einer durch die Erhöhung der Studiengebühren geprägten, hektischen Zeit. Grösstenteils kümmert er sich um Rekursfälle und um die studentischen Evaluationen von Lehre und Verwaltung an der Universität.
Ein wahrer Glückstreffer ist laut Sebastian Götz der Vorarlberger Elias Reichsöllner, der nun als Vorstand IT & Campus agiert. Er ist vor allem deshalb so wertvoll für den Vorstand, weil IT-Fachspezialisten an der Universität St. Gallen rar gesät sind. Durch seine Ausbildung am Gymnasium mit Schwerpunkt Informatik und seiner Mitarbeit im SHSG-IT-Team während des letzten Jahres bringt Elias das nötige Know-how mit, um den IT-Bereich kompetent leiten zu können. Im Bereich Campus ist er für das Projekt «Ruheraum» verantwortlich.
Da der Vorstand komplett neu zusammengestellt wurde, brauchte es zu Beginn einige Zeit, bis die neuen Mitglieder eingearbeitet waren. Doch durch die intensive Unterstützung des letztjährigen Vorstandsteams ging die Übergabe der einzelnen Ressorts trotz wenig vorhandener Zeit und dem anstehenden zentralen Prüfungsblock gut über die Bühne. Neu beteiligt am Wissenstransfer ist auch die festangestellte Assistenz Léa Hagmann. Sie bildet im jährlich wechselnden Team die Konstante und unterstützt die studentischen Mitarbeiter durch administrative Hilfestellung sowie Qualitätssicherung und konnte an ihrer ersten miterlebten Vorstandsübergabe bereits ihre Erfahrungen weitergeben.
Ruheraum und weitere Projekte
Im August traf sich der gesamte Vorstand und legte die Ziele und Projekte für das kommende Jahr fest. Zusammen mit dem Rektorat und Mitgliedern des Universitätsrats will er sich um eine akzeptable Umsetzung der bereits beschlossenen Studiengebührenerhöhung bemühen. Zwar ist am Entscheid des Kantonsrates nichts mehr zu ändern, jedoch gibt es einige Detailfragen, bei denen es wichtig sei, mitzureden, damit die Interessen der Studierenden beachtet werden. Hier steht nach wie vor viel Arbeit an. Mit einer eingesetzten Arbeitsgruppe rund um die Studiengebührenerhöhung soll versucht werden, die befürchteten negativen Folgen der vom Kantonsrat beschlossenen Erhöhungen klar abzuschwächen.
Wichtig ist es Sebastian Götz auch, dass die Vereine und das studentische Engagement weiterhin gestärkt werden. Neben dem Beibehalten bereits bewährter Massnahmen wie beispielsweise dem Erstsemesterpackage, der Vereinspräsentation oder der Vereinsinfobörse soll vor allem das Vereinspräsidententreffen gefördert und ausgebaut werden. Dieses garantiere eine gewisse Wissenssicherung und Kontinuität bei den Vereinen. Zudem ist es auch in Zukunft möglich und gewünscht, konkrete Unterstützungsbeiträge beim Fonds für studentisches Engagement oder beim Sozialfonds der Studentenschaft zu beantragen.
Ein weiteres grosses Projekt ist die Realisierung eines Ruheraumes innerhalb der Räumlichkeiten der HSG. Was sich an der Universität Zürich bereits bewährt hat, soll nun auch in St. Gallen Einzug halten. Konkret geht es um mehrere Räume im Hauptgebäude, in welchen sich den Studierenden die Möglichkeit bieten soll, auf einem von circa 20 Betten vom Unistress entspannen zu können. Damit sie nicht etwa eine Vorlesung verschlafen, soll ein «Weckdienst» dafür sorgen, dass sie zur gewünschten Zeit wieder aufwachen. Die anwesende Person sorgt auch für Ordnung und Sicherheit, damit es nicht zu Diebstählen oder anderen Unannehmlichkeiten kommt. Daneben gibt es noch ein paar weitere Ideen, um den Ruheraum attraktiver zu machen. Bevor aber mit der Umsetzung des Ruheraumes begonnen werden kann, muss das Projekt vom Studentenparlament gutgeheissen werden.
Ziele für die Zukunft
Auf organisatorischer Ebene wird eine Fortsetzung der Portfolio-Verschlankung und die dadurch verbundene Entlastung des Vorstandes angestrebt. Ziel ist, dass die Studentenschaft in erster Linie als Enabler wirkt, und die Eigenständigkeit von Projekten rasch ermöglicht und sich langfristig nicht zu einem schwerfälligen und grossen Moloch entwickelt. Deshalb werden auch in gewissen Abständen Strukturen und Arbeitsgruppen bewusst hinterfragt. Gute Erfahrungen hat man beispielsweise schon mit dem «Ressort International» und der von Studierenden organisierten, viertägigen Konferenz «Challenge the Best» gemacht. Beide wurden in eigenständige Initiativen umgewandelt, haben nun einen eigenen Verantwortlichen und sind zu einem Grossteil selbständig und unabhängig. Als Beispiel für die weitere Straffung möchte man nun das «Buddy System» dem Ressort International unterstellen, was betreffend den thematischen Bezug absolut Sinn macht. Das «Buddy System» organisiert Anlässe für ankommende Austauschstudierende an der HSG und erledigt im Hinblick auf die Integration eben dieser in die HSG-Kultur eine sehr wertvolle Arbeit. Auch das studentische Team rund um den HSG Ball 2013, der am 26. Oktober 2013 stattfinden wird, soll in Zusammenarbeit mit einem Alumni-Team möglichst frei und unabhängig arbeiten können.
Neben den ausserordentlichen Projekten fallen für die Vorstandsmitglieder auch viele alltägliche Arbeiten an. So befasst man sich momentan etwa mit dem Recruiting und der Auswahl geeigneter Bewerber oder hilft neuen Vereinen, an der Universität akkreditiert zu werden. Zudem wird derzeit das SHSG-Team-Up-Weekend geplant. Das Wochenende, welches für alle neuen und alten Mitarbeitenden der SHSG die Gelegenheit bietet, sich besser kennenzulernen, findet am 20. und 21. Oktober statt.