Der Präsidentschaftswahlkampf tobt, die Vorstandsauswahl steht vor der Tür. Wer sich bewirbt, steht vor vielerlei Fragen. Was machen die da den ganzen Tag? Und wozu? Und vor allem: Mit welchen Managementtricks bekomme ich Büro und drei Weiher unter einen Hut? Tobias Wigand hat bei den aktuellen Vorständen nachgefragt.
Welches Team aus der Präsidentschaftswahl vom 24. bis 27. März siegreich hervorgeht, steht noch in den Sternen. Eins ist aber sicher: Auch unsere neuen Vertreter werden ein schlagkräftiges, motiviertes Vorstandsteam brauchen, welches das Geschäft zuverlässig führt. Daher wird das neue Präsidentschaftsteam vom 28. März bis 15. April neue Vorstände für Kultur & Marketing, IT & Campus, Finanz und Interessensvertretung auswählen. Kreativität sollten sie mitbringen, nachhaltiges Engagement und Enthusiasmus, so der Tenor der alten Hasen.
Aber was gibt es sonst zur Vorstandswahl zu wissen? Tobias Wigand hat sich bei den aktuellen Vorständen auf die Suche nach Antworten auf die brennendsten Fragen der Neubewerber begeben.
Olivier Bucheli (Vize-Präsident/HR): Grundsätzlich kann sich jeder immatrikulierte Student auf
einen Posten als Leiter eines der vier Ressorts bewerben. Selbstverständlich begrüssen wir Bewerbungen aus jeder Studienrichtung und jedem Semester. Da der genaue Rekrutierungsablauf vom neuen Präsidententeam bestimmt wird, können wir detailliertere Informationen erst nach der Präsidentschaftswahl auf www.myunisg.ch veröffentlichen. Die jetzigen Vorstände haben sich vor einem Jahr mit ihrem CV und einem kurzen Motivationsschreiben vorgestellt.
Julian Schwarzen (IT & Campus): Zum einen habe ich die technische Infrastruktur der Studentenschaft betreut, unsere Webseite weiterentwickelt und IT-Projekte der Universität begleitet. Zum anderen habe ich mich mit verschiedenen Projekten rund um den Campus beschäftigt, zum Beispiel dem Ruheraum.
Linus Schenk (Finanz): Neben der Budgetierung, der Debitoren-/Kreditorenbuchhaltung und der Vorbereitung der Jahresrechnung zuhanden des Studentenparlaments bin ich für die Koordination und Führung der Teams in den Bereichen Sponsoring und Erstsemesterpackage zuständig. Ausserdem führe ich die Verhandlungen mit den Jahrgangspartnern.
Christoph Bucher (Interessensvertretung): Ich habe zwischen den Studierenden und den universitären Stellen vermittelt. Das umfasst die Beantwortung von Fragen zum Studium, Hilfestellung bei Problemen, die Evaluation der Lehre und die Leitung der SHSG-Rekursberatung. Weiter vertrete ich die studentische Meinung in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen, z.B. beim Studiensekretär, Verantwortlichen verschiedener Lehrgänge oder Mitgliedern des Rektorats.
Philippe Teicht (Kultur & Marketing): Als Vorstand für Kultur & Marketing dient man als Ansprechpartner für Vereine, sowie für die eigenen Projekte und Mitwirkende im Bereich Marketing. Dazu gehören auch interne Gremieneinsitze und Kommissionen sowie externe Kontakte (toxic.fm
oder die Stadtverwaltung). Für die Vereine ist grösstenteils der Vereinskoordinator zuständig – der Bereich des Marketings erstreckt sich auf das MediaTeam/FotoTeam und das Ressort SHSG im prisma. Das Projekt Philanthropie ist relativ jung und erhofft sich einen Horizont erweiternden Einfluss auf das Selbstverständnis der Studenten. Dein Engagement ist oft auch die Vorstufe zum spröden Bürokratentum, das hinter den Kulissen abläuft (Telefonate, Mails, Absprachen, Reglemente und Entscheide).
Christoph Bucher (Interessensvertretung): Die Arbeit in verschiedenen Gremien, wie z.B. der Disziplinarkommission, war besonders spannend. Dabei ist es wichtig, dass man lernt, die eigene Meinung gegenüber Respektspersonen zu vertreten, sich aber auch in den richtigen Momenten etwas zurückhält – was mir nicht immer gelungen ist, aber eine gute Lehre für die Zukunft war.
Nun ist es ja kein Geheimnis, dass die 10 Campus-Credits und die Aufwandsentschädigung, die ein Vorstand erhält, in Anbetracht des tatsächlichen Aufwandes nur als Almosen bezeichnet werden können. Welchen Ratschlag gibst du deinem Nachfolger in Sachen Zeitmanagement auf den Weg?Philippe Teicht (Kultur & Marketing): Im Sinne der Qualität sollte der Hut eine gewisse Füllmenge nicht überschreiten. Dabei ist die zeitliche Komponente fixiert – deine To-Do-List tangiert den Sonnengott oder deine Umwelt (zu Recht) herzlich wenig. Einzig durch gute persönliche Zusammenarbeit und Koordination lässt sich der Tragekomfort erhöhen. Das Stichwort lautet folglich «Integration». Wie so oft entscheidet daher der gesunde Mix und viel Spass – ohne den geht gar nichts!
So genau wie nötig, so locker wie möglich – lautet die Direktive also. Wer noch mehr Fragen hat, ist aufgerufen, sich direkt an die Altvorstände zu melden. An alle: Ein Schlusswort?Die Vorstandsarbeit bietet Einblicke und Erfahrungen, die einem im Studium verwehrt bleiben. An alle, die neugierig und bereit dafür sind, etwas an dieser Uni zu bewegen: Traut euch, denn es lohnt sich!