Die Lernphase ist hart. Zweifellos. Und ganz unbestritten ist sie jetzt gerade noch ein bisschen schlimmer, wo doch (wortwörtlich) der Rest der Welt mit einem Bier, nicht wahnsinnig gesunden Snacks, richtig guten Freunden und in einem sportlich bequemen Outfit den lauen Sommerabend vor dem Fernseher ausklingen lässt, während wir im fahlen Licht der Schreibtischlampe in akademischer Einsamkeit an einem Energydrink nippen und versuchen, doch noch die eine oder andere Seite im Uniseminarordner und drei, vier, fünf (tausend) KKarten in unsere überstrapazierten Köpfe zu quetschen. Yeah! Glücklicherweise sind wir Schweizer Könige des Kompromisses – Hier einige Ideen für die optimale Work-WM-Balance:
- Der Klassiker – um 07 Uhr aufstehen, lernen bis 12 Uhr, 45 Minuten Mittagspause… bis Matchanpfiff um 22 Uhr kann man sowieso nicht mehr. Einziges Problem – am nächsten Tag wieder früh aufstehen (insbesondere dann, wenn man sich entgegen aller Vorsätze das eine oder andere obligate Bier doch noch gegönnt hat).
- Das Joggen auf den späten Abend verschieben und sich das Spielgeschehen auditiv via SRF-Radio App vermitteln lassen. Klar – die Fernsehbilder fehlen, dafür ist es doppelt gesund (Sport und Opportunitätskalorien, die man sich vor dem Fernseher sehr wahrscheinlich gegönnt hätte).
- Glücklicherweise ist die WM ja mehr als nur international und bestimmt findet man einen Livestream in jeder erdenklichen Sprache – wer also noch ein bisschen Akzent für die mündliche Sprachprüfung verinnerlichen oder den Wortschatz aufstocken will… den Dozenten freuts bestimmt wenn ihr an der Prüfung mit Goal, Penalty, Offside und Co. glänzt!
- Soziale Kontakte kommen im Januar und im Juni ja gerne mal etwas zu kurz – da bietet es sich an, alle Freunde gleichzeitig (sehr effizient!) im AdHoc zu treffen und sich den Match gemeinsam anzusehen. Dafür kann man tagsüber die eine oder andere extrem ausgedehnte Kaffeepause auslassen.
- Es gibt ja noch einige andere Dinge, die beim Lernen nicht zuoberst auf der Prioritätenlisten stehen, aber doch irgendwann erledigt werden müssen: Wäsche waschen, Geschirrspüler ein- und ausräumen, Lavabo putzen, Staubsaugen, die Küche reinigen, Bettwäsche wechseln, ESSEN, Zähneputzen… jetzt die gute Nachricht: Alles das kann man machen, während man (mit einem Auge und zwei Ohren) den Match verfolgt. Und das allerbeste: Ganz ohne schlechtes Gewissen – weil man das ja so oder so erledigen müsste!
- Wenn man vorbildlich gaaaaaanz früh ins Bett geht und dann komischerweise einfach nicht einschlafen kann, muss man sich ja irgendwie die Zeit vertreiben…
- Prioritäten setzen: Lernphase gibt es so oft, dass wir kaum Zeit haben, uns dazwischen zu erholen – WM gerade mal alle 4 Jahre… noch Fragen? – Und ganz ehrlich, an was wirst du dich eher erinnern: Das Tor in der 89.9999 Minute oder die steuerrechtlichen Konsequenzen einer indirekten Teilliquidation?
- Prioritäten setzen für Fortgeschrittene: Sich genau überlegen, welche Spiele man unbedingt sehen MUSS, und den ganzen Lernplan danach ausrichten – vorbildlich und sehr strukturiert!
- Fürs gute Gewissen anstelle von Bier und Chipstüte die KKarten aufs Sofa mitnehmen und jedes mal, wenn im Fernsehen die Wiederholung gezeigt wird kurz zwei, drei Kärtchen umdrehen.
Seid ihr noch effizienter und ausbalancierter? – Wir sind gespannt auf eure Inputs!