Peitsche: Technischer Fortschritt: Generation Y vs. HSG

Rush Hour: ein allseits bekanntes Phänomen, verbreitet über den ganzen Globus. Apokalyptische Ausmasse erreichend in manchen Grossstädten, sind sich die meisten Leute des ultimativen Höhepunkts nicht bewusst: 12 Uhr mittags in der A-Mensa der Universität St. Gallen.

Körper an Körper drängelt sich die Zukunft von morgen an den Tablettauslagen vorbei, hin zur Essensausgabe, um ihre knurrenden Mägen zu füllen. Endlich mit dem Essen an der Kasse angelangt, scheint die Warterei kein Ende nehmen zu wollen. Doch: ein Lichtblick am Horizont! Wo wären wir denn, wenn an dieser Geburtsstätte von effizienzpredigenden Topmanagern eine simple Schlange an der Kasse das Hindernis für ein geruhsames Mittagessen sein sollte? Darf nicht sein, sagte die Mensa und führte die Express Lane ein! Balsam für das Managerherz, so soll diese Kasse nur Karten akzeptieren und der langen Schlange ein Ende bereiten.

Freudestrahlend geht der Student darauf zu, nur um zu bemerken, dass ein gutes Konzept durchaus in der Ausführung scheitern kann. Für einmal können die zerstreuten Studenten mit dem technischen Fortschritt der Universität nicht mithalten. Denn manch einer ist mit seinen drei Kreditkarten überfordert und nicht informiert, auf welche die Eltern das monatliche Budget überwiesen haben, sodass er alle drei durchprobieren muss. Noch so wenig hilft ein Doktortitel, wenn man sich damit seinen sechsstelligen Code nicht merken kann und schlussendlich doch an die andere Kasse wechseln muss, um auf herkömmliches Bargeld zurückzugreifen. Oder wenn man, wie ich, in einer unergründlichen Handtasche die Karte nicht findet, weil man diese am Morgen vor lauter Eile zwischen die Skripte, Ladekabel und Stifte geworfen hat.

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