Das hinterhältige Kartenspiel.
Das Kartenspiel Frantic wurde der Legende nach von zwei St. Galler Schulkollegen erfunden. Ziel des Spiels ist es, die eigene Punktzahl so tief wie möglich zu halten, bzw. diejenige der Mitspieler hochhinaus fliegen zu lassen. Ein Kartenspiel «Jeder gegen Jeden». Die ausgegebenen Karten werden der Reihe nach abgelegt. Hat der erste Spieler keine Karten mehr, werden die verbleibenden Handkarten der Mitspieler zu ihrem Punktekonto gezählt. So weit so gut. Das Ganze geht dann natürlich nicht so reibungslos vonstatten, wie man nun vielleicht vermuten mag.
Einige Überraschungen
Unter den normalen Zahlenkarten von eins bis neun in jeweils vier Farben verstecken sich einige böse Überraschungen. Ist man beispielsweise im Besitz einer «fantasic four»-Karte, kann man einen Konkurrenten seiner Wahl dazu verdonnern, vier Karten zu ziehen. Doch aufgepasst! Wehe, der Betroffene hat seinerseits eine «counterattack»-Karte auf oder Hand. Der Name lässt es vermuten: Man wird sofort selber mit neuen Handkarten eingedeckt, ausser man ist wiederrum im Besitz einer weiteren «counterattack».
Es kann durchaus vorkommen, dass sich ein Mitspieler beim Ablegen seiner letzten Handkarte bereits über seinen Sieg freut, ein anderer aber kurzerhand eine weitere mächtige Spezialkarte («nice try») in die Runde wirft und der Fast-Gewinner nun wieder drei Karten aufnehmen muss. Auch keine Freunde macht man sich mit der «gift»-Karte. Mit ihr kann man zwei seiner Handkarten einem beliebigen Spieler aufbürden.
Achtung Ereignisskarte
Diese Geplänkel werden immer dann, wenn eine schwarze Zahlenkarte gespielt wird, von einem grösseren Geschehen in den Schatten gestellt. Dann kommt nämlich eine Ereigniskarte von einem separaten Stapel ins Spiel, die alle Mitspieler betrifft: Bei «communism» müssen alle Spieler ihre Handkarten auf die Anzahl Karten desjenigen ergänzen, der bereits am meisten hat. Sollte es das Schicksal wollen, so könnte die Runde bei «finishline» aber auch sofort zu Ende sein. Genauso wie bei «doomsday», welche aber zusätzlich bewirkt, dass nicht wie normal die Punkte auf der Hand der Spieler gezählt werden, sondern einfach alle pauschal 50 Punkte auf ihr Konto bekommen. Diese und weitere Ereigniskarten drehen und wenden den Spielverlauf während einer Runde einige Male.
Ein Spiel, bei dem man wieder einmal so richtig böse zu seinen Freunden sein kann und das dank der Ereigniskarten bis zum bitteren Ende unvorhersehbar bleibt.