Auch wenn weisse Strände fehlen: Die Ostschweiz hat einiges zu bieten,
wenn man sich von Vorlesungen, Gruppenarbeiten und dezentralen Prüfungen erholen will.
Winterlicher Badetraum im Holzfass – mit Fondue
Wir Schweizer machen uns gerne lustig über das hinterwäldlerische Appenzellerland. Doch wer schon einmal dort war, weiss es als historischen Juwel mit einer wunderschönen Landschaft zu schätzen. Zudem sind die Einwohner ganz schön einfallsreich. In Urnäsch findet sich mitten auf einer Kuhweide ein grosses Holzfass, genannt Hotpot. Das warme Quellwasser wird noch mit Brennholz geheizt. Zum Badespass gehört selbstverständlich auch ein Appenzeller Fondue. Bleiben darf man solange man will, auch bis fünf Uhr morgens. Aber Obacht: Ein Bad im Hotpot unter dem Sternehimmel kann ganz schön romantisch werden. Die Atmosphäre und der Ausblick auf den Säntis suchen dabei seinesgleichen. Mit dem Auto ist man in 25 Minuten dort.
Glacier Express – einmal durch die AlpenWer sich einmal die volle Alpentour geben will, der sollte den Glacier Express von St. Moritz nach Zermatt oder umgekehrt nehmen. Die Fahrt im Panoramawagen mit voller Sicht auf die Bergwelt dauert ungefähr acht Stunden, in denen der Zug 291 Brücken überquert und durch 91 Tunnel fährt. Der höchste Punkt der Reise ist der Oberalppass auf 2033 Meter über dem Meeresspiegel. Auch die Albulabahn als UNESCO-Welterbe ist Teil der Fahrt, welche Wow-Momente und tiefe Entspannung verspricht. Doch der Spass ist nicht ganz billig. Eine Fahrt in der 2. Klasse kostet 153 Franken plus 13 Franken Reservationsgebühr. Zusätzlich sind St. Moritz und Zermatt nicht bekannt für ihre kostengünstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Wer die Alpenwelt in kurzer Zeit und voller Dosis erleben will, der wird die acht Stunden trotz hohem Preis geniessen. Der Glacier Express fährt seine Strecke wieder ab dem 11. Dezember.
Wer es gerne etwas billiger und näher hat oder vielleicht auch nur ein paar Stunden der Entspannung benötigt, dem empfehlen wir den Säntispark. Mit dem ÖV ist man in 20 Minuten im Thermalbad und der Eintritt für zwei Stunden beträgt 26 Franken. Für nur 29 Franken kann man sogar vier Stunden im warmen Wasser welken. Wer jetzt sagt, im Säntispark war ich schon hundertmal, das ist ja nichts Neues, der täuscht sich. Ab dem 13. November eröffnet die neue Rutschwelt. Acht neue Rutschbahnen wurden aufgebaut und sind laut dem Säntispark «nichts für Warmduscher.» Von Wildwasserrutschen, zum Sturzflug und bis zu einer Art Halfpipe ist alles dabei. Vor Eröffnung können wir leider noch keinen Erfahrungsbericht präsentieren, aber wir sind zuversichtlich, dass sich ein Besuch im «Ostschweizer Alpamare» für Entspannungssuchende sowie Actionsüchtige lohnen sollte.
Grösster Weihnachtsbaum EuropasZu guter Letzt noch ein Weihnachtstipp: In Bad Ragaz steht der grösste lebende Weihnachtsbaum Europas. Ab dem 19. November erstrahlt der über 40 Meter hohe Mammutbaum wieder in vollem Weihnachtsglanz. Aber auch sonst hat Bad Ragaz einiges zu bieten. Der Kurort wirbt mit mildem Klima und nebelfreier Lage. Vor allem letzteres mag dem vernebelten HSG-Studenten gefallen. Hervorragend entspannen lässt es sich im 36.5 Grad warmen Wasser der traditionsreichen Tamina Therme. Seit 1840 wird das Wasser der Tamina-Schlucht über 4,5 Kilometer nach Bad Ragaz geleitet. Ein Eintritt für zwei Stunden unter der Woche kostet 28 Franken, während Feiertagen oder Wochenende 35 Franken. Die Anreise nach Bad Ragaz mit Zug oder Auto dauert etwa eine Stunde.
Die Gemeinde Vals im Engadin ist nicht nur berühmt für ihr Valser Wasser, sondern auch für das schicke Thermalbad. In diesem schwimmt ihr – wie ihr vielleicht erraten könnt – im berühmtberüchtigten Valser Wasser, aber ohne Sprudel. Vor allem Studenten der HSG sollten sich in dem grauen Tetrix-Betonblock aus Valserquarzit wohlfühlen. Die Therme hat das ganze Jahr über geöffnet. Da Besucherzahlen limitiert sind, empfiehlt sich eine Reservation. Mit den Beschränkungen will die Therme verhindern, dass man sich im Becken zu sehr bedrängt fühlt. Denn die Therme ist nichts für breite Massen, der Eintritt für Erwachsene beträgt stolze 80 Franken. Sollte Geld für den HSG-Studenten kein Thema sein, dann kann er sich für 170 Franken auch eine sogenannte Wassermassage gönnen. Hierbei steht der Therapeut in 35 Grad warmem, brusthohem Wasser. Der Gast liegt in der Schwerelosigkeit und wird nach Grundlagen des Shiatsu bewegt, gedehnt und gestreckt.
Unter dem Viadukt schlittelnWer keinen Bock auf Romantik hat, und lieber etwas Action erleben möchte, der liegt bei der Schlittenbahn Preda-Bergün goldrichtig. Sie ist mit sechs Kilometer die längste beleuchtete Schlittenbahn Europas. Bevor man mit dem Schlitten lossausen kann, fährt man mit der Rhätischen Bahn über das 90 Meter hohe Soliser-Viadukt und durch die abenteuerlichen Kehrtunnel des Albulatals. In Preda angekommen, steigt man auf den Schlitten und fährt unter anderem auch unter dem Viadukt hindurch. Nach 400 Höhenmeter erreicht man Bergün, wo die Rhätische Bahn schon wartet, um Unersättliche nochmals zum Start zu bringen. Das Erlebnis macht, nach Meinung der Redaktion, die zweistündige Anreise allemal wert. Schlitten kann man vor Ort mieten. Saisonstart ist am 16. Dezember.