Das Kontextstudium ist genauso Teil der HSG-DNA wie das St. Galler Management Modell. Ab dem Herbstsemester 2018 wird ein neues Konzept des Kontextstudiums eingeführt – das prisma hat nachgefragt.
Heute sind nicht nur hervorragend qualifizierte Fach-
experten in Wirtschaft und Verwaltung gefordert, sondern umfassend ausgebildete Persönlichkeiten», meint Frau Dr. Sophie Rudolph, Verantwortliche der administrativen Leitung des Kontextstudiums. Das Ziel dieses Studienbestandteils besteht darin, das Kernfachwissen in breitere soziale und kulturelle Zusammenhänge einzubetten. Doch das heute bestehende Kontextstudium erlaubt mit der Aufteilung in die drei Teilsäulen Handlungskompetenz, Kulturelle Kompetenz und Reflexionskompetenz keine umfassende Verzahnung mit den Kernfächern. Diese erweist sich sowohl für die Studierenden als auch für die Mitarbeitenden nicht immer als nachvollziehbar. Neu wird das Kontextstudium nach dem Assessmentjahr eine multidisziplinäre Vertiefung in acht Themengebiete anbieten: Medien, Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Verantwortung, Kreativität, Recht und Technologie. Das Kursangebot im Kontextstudium wird komplettiert durch die Skills und Sprachen, worunter Einführungen in wissenschaftliches Arbeiten, Rhetorik-Seminare, Programmierkurse sowie eine Vielzahl von Sprachkursen fallen. Ziel dabei ist es, integratives, verantwortungsvolles und unternehmerisches Handeln und Denken zu fördern.
Drei Wege zum Abschluss
Die Studierenden der Bachelor- und Masterstufe haben drei Möglichkeiten, die Fokusbereiche im Rahmen des Kontextstudiums zu absolvieren. Sie können erstens wie bisher frei aus dem gesamten Angebot auswählen, zweitens einen thematischen Schwerpunkt in einem der Fokusbereiche setzen oder drittens diesen Schwerpunkt mit einem Portfolio-Seminar abschliessen. Die Studierenden der Portfolio-Kurse, angeboten ab Studienjahr 2019/20, erbringen eine intensiv betreute Syntheseleistung, indem sie zwei bereits besuchte Seminare aus ihrem Fokusbereich mit einer Kernfachveranstaltung verknüpfen. Nebst regelmässigem Feedback von Dozierenden und Kommilitonen werden die Fokusbereiche, welche mit einem Portfolio abgeschlossen werden, im Abschluss-Diplom gesondert ausgewiesen.
Ein sorgenfreier Übergang
Studierende der Bachelor- und Masterstufe, welche mit Ende des Frühlingssemesters 2018 das Studium nach der alten Studienplanordnung nicht abgeschlossen haben, werden ab dem Herbstsemester 2018 in die neue Struktur des Kontextstudiums umgebucht: Bereits abgeschlossene Kurse der Reflexions- und Kulturellen Kompetenz werden in dem neuen Sektor «Fokusbereich» eingeteilt. Kurse der Handlungskompetenz werden entweder in den neuen Bereich «Skills» oder «Fokusbereiche» eingebucht. Dies soll den Studierenden keine Sorgen bereiten: Es gilt die Prämisse, dass grundsätzlich niemand schlechter gestellt werden dürfe. So erhalten alle nach der Umbuchung die gleiche Anzahl Credits, denselben Notenschnitt und die gleiche Anzahl Minus-Kreditnotenpunkte. Laut Rudolph hat die Reform nur Vorteile. Es wird sich zeigen, ob dies tatsächlich der Fall ist.