Wer sich gestern unwissend in das erste Obergeschoss des B-Gebäudes begeben hat, konnte leicht überrascht aufgrund des sich bietenden Anblicks gewesen sein: Dutzende Studenten standen vor langen Tischen an, füllten Formulare aus und warteten ganz selbstverständlich und geduldig – und das obwohl hier weder ein Apéro noch eine Unternehmenspräsentation stattgefunden hat.
Auf den ausliegenden Kulis standen weder Firmennamen noch Titel eines fancy Trainee-Programms, sondern „Schweizer Stiftung Blutstammzellen“ und was dort so viel Aufmerksamkeit fand, war die von den Assessis Marius und Kassian initiierte Aktion “HSG gegen Leukämie”: Gemeinsam mit ihren Helfern und der professionellen Unterstützung der obigen Stiftung hatten sie den Platz vor dem Audimax in ein kleines Typisierungslabor verwandelt.
Hinter grauen Stellwänden nahmen knapp hunderte HSGler die Chance wahr, sich für die Spende von Blutstammzellen registrieren zu lassen. Mit Wattestäbchen wurde aus jedem Mundwinkel eine Speichelprobe genommen, welche in der nächsten Woche getestet und analysiert wird. Im Falle eines Matches mit einem Leukämiekranken, dem eine solche Spende das Leben retten kann, wird ein potentieller Spender angefragt und Zellen können ambulant über eine Prozedur ähnlich der Blutspende oder stationär aus dem Knochenmark entnommen werden.
750 waren dabei und du hast’s verpasst? Kein Problem!
Die Resonanz der HSGler war extrem positiv, bereits um 15 Uhr gingen die Sets für die Speichelproben aus. Die Organisatoren von der Stiftung Blutstammzellen waren überrascht vom Ansturm und hatten – nach eher durchwachsenen Erfahrungen an der Uni Fribourg – „nur“ 580 solcher Kits im Gepäck. Doch die Aktion „HSG gegen Leukämie“ war damit keineswegs beendet: Ungefähr noch 200 Studenten haben das Formular für die Aufnahme in die weltweite Stammzellen-Kartei analog oder im Internet ausgefüllt und bekommen ein solches Testset nach Hause geschickt.
Letztere Option bietet sich auf für alle an, die gestern nicht vorbeikommen konnten oder sich jetzt doch noch typisieren lassen wollen: Einfach Daten unter http://www.sbsc.ch/de/jetzt-online-registrieren/ eingeben, warten bis einem das Testkuvert mitsamt Anleitung und frankiertem Rückumschlag nach Hause geschickt wird und dann ab damit in die Post – das Ganze bleibt dabei die ganze Zeit kostenlos für euch und ist nur mit einem minimalen Mehraufwand verbunden.
Wir beglückwünschen die Organisatoren und sagen: Mehr davon! – denn das Interesse bei HSGlern für Veranstaltungen diese Art ist offensichtlich vorhanden.
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MEHR DAZU
- Heft: Herausgepickt mit Marius Geiker & Kassian Pause, Organisatoren von “HSG gegen Leukämie”
- Heft: Richtet die HSG die Welt zugrunde?
- Web: Schweizer Stiftung Blutstammzellen
2 Comments
Carl Cornichon
Ein freier Stammzellen-Markt würde jegliches Problem der Knappheit schlagartig beheben. Während irgendwelche staatlichen Moralapostel einen Handel aus “ethischen” Gründen verbieten, sterben täglich tausende Leute an fehlendem Blut, Stammzellen oder Organen. Bravo, Scheiss-Ethiker!
Raffi Hirt
Und diejenigen, die es sich nicht leisten könnten, hätten dann kein Anrecht auf Stammzellenbehandlung? Und willst du den Markt national beschränken, oder kosten Stamzellen hier dasselbe wie in der Dritten Welt? Bei ersterem, wie geht man damit um, dass Menschen in die Schweiz kommen, um Stammzellen teuer zu verkaufen? Und wer zahlt für die stationäre Behandlung, die zur Entnahme nötig ist ?
Einmal mehr verstösst du gegen den Grundsatz “Erst denken, dann schreiben”. Bravo, Scheiss Liberalismusverherrlicher!