Ach, das neue Monument unserer Universität. Ein brillierender Glaspalast auf dem Rosenberg, der es der Universität erlaubt, die Stadt St. Gallen nicht nur mit Wissen zu erleuchten. Doch ist SQUARE nicht nur ein schöner Anblick, auch im inneren lebt SQUARE. Die offene Innenarchitektur, bequeme Sitzgelegenheiten und eine mobile Bar sorgen für gute Stimmung. Einziger Kritikpunkt vieler: ein Mangel an Lernplätzen.
Doch dieser Kritik konnte bislang ohne Weiteres ausgewichen werden; SQUARE soll ein Ort des Dialoges sein, nicht ein Lerntempel. So durchlebte SQUARE zur Verdeutlichung dieser Message ein komplettes Rebranding. Der Name “Learning Center” wurde abgelegt, um zu verdeutlichen, dass SQUARE nicht eine Erweiterung der Bibliothek darstellen soll.
Doch dann wurde am 21. März, kurz nach der Eröffnung, eine doch sehr verwirrende Instagram-Story veröffentlicht. SQUARE ändert seine Öffnungszeiten: Von nun an ist SQUARE unter der Woche von 7:00 – 21:00 Uhr geöffnet, also eine Stunde kürzer und schliesst somit auch eine Stunde früher als die Uni selbst. Doch richtig verwirrend war die Entscheidung, SQUARE am Wochenende komplett geschlossen zu halten.
In Kürze: Unser neuer 63 Millionen Franken teurer Ort der Begegnung, an welchem man sich nach einem langen Tag oder nach einer langen Woche auch mal auf ein Bier treffen kann, schliesst zu den Zeiten, zu welchen man sich gerne nach einem/r langen Tag/Woche auf ein Bier treffen will.
Dieses Mysterium ist für uns schwerer zu entziffern als die Handschrift eines VWL-Dozierenden.
Was soll damit erreicht werden? Soll SQUARE zu einem Ort werden, an dem weder gelernt noch entspannt werden kann mit dem Ziel, dass durch weniger Aktivität die schönen Teppichböden weniger verdreckt werden und SQUARE noch in 10 Jahren neu und innovativ wirkt? Oder verfolgt die Universität doch vielmehr das Ziel, Day-Drinking an der hoch angepriesenen mobilen Bar zu fördern?
Die entstandene Kontroverse ist gross. So gross, dass bereits einige Stunden nach der Bekanntgabe der neuen Öffnungszeiten eine Petition gestartet wurde, diesen Entscheid rückgängig zu machen (562 Unterschriften Stand: 23.03.2022). Auch der Backlash auf Social Media schien nicht von geringem Ausmass zu sein. Jede Person, die auf die entsprechende Instagram-Story reagierte, bekam dies mit. Die Verantwortlichen des Ortes der persönlichen Begegnung entschieden sich dazu, auf jede Reaktion mit einer ganz persönlichen Copy-Paste Antwort zu reagieren.
Doch war da nicht Schluss, Philippe Narval zeigte sich wenige Stunden später mit einem Statement auf Instagram. Den Inhalt davon und das daraus entstehende “Spirit-Meme” muss vermutlich nicht weiter erläutert werden. Zusammengefasst: Für die Verantwortlichen des SQUAREs fehlte am Wochenende einfach der SQUARE-Spirit. Wie ein mangelhafter “Spirit” ein Monat nach Eröffnung zu einer Schliessung führt, ist jedoch nicht nachvollziehbar. So wirkt es fast wie die Reaktion eines trotzigen Kindes im Sinne von: “Das klappt nicht direkt, wie ich es will, also hör ich auf und schmoll’ mit verschränkten Armen in der Ecke”.
Aber nein, natürlich, wenn einer Fussballmannschaft der Spirit fehlt und gewünschte Leistungen nicht erbracht werden, ist die logische Verbesserung von nun an nicht mehr zu trainieren.
Während der Fertigstellung dieses Artikels trafen sich Philippe Narval und Lukas Zumbrunn, um eine Lösung dieses Problems zu finden. Nach aktuellem Stand ist der nächste Schritt ein Zusammentreffen der SQUARE Verantwortlichen und der Studierenden am Donnerstag, dem 24.03. um 13:00 Uhr, um einen Konsens zu finden.