Lieber Leser, mein Name ist Svenja Huber (21), ich komme aus St. Gallen und studiere Internationale Beziehungen im fünften Semester. Dies zurzeit aber nicht an der HSG, sondern an der Hosei University mitten in Tokyo. Seit bald zwei Monaten wohne und studiere ich in der grössten Metropole der Welt, und halte einen Teil meiner Erlebnisse in meinem Blog fest – für die daheimgebliebenen Freunde, Verwandten und für andere Interessierte.
Wie es zu diesem Austausch kam, ist schnell erzählt, obwohl die Prozedur ein regelrechter Papierkrieg war. Vor fast einem Jahr entschloss ich mich dazu, mich auf gut Glück für ein Austauschsemester an einer Partneruniversität zu bewerben. Die Wahl fiel mir leicht, denn für Japan interessiere ich mich schon lange, weshalb ich auch den Japanisch Niveau 1 Kurs belegt hatte. So überreichte ich einer stirnrunzelnden IAD-Mitarbeiterin mein Anmeldeformular mit nur einer Priorität – Hosei University, Tokyo. Meine alles-oder-nichts-Strategie ging prompt auf, und der Brief mit der freudigen Nachricht war leider zugleich der letzte seiner Art. Von da an ging es nämlich vor allem darum, fristgerecht unzählige Formulare mit allerlei ziemlich persönlichen Daten (Bankauszüge, medizinische Untersuchung, etc.) auszufüllen, um an alle nötigen Einreisedokumente zu gelangen. Das japanische Einreisebüro weiss jetzt wohl mehr über mich als mein Vater.
Im September aber, als ich hier in Tokyo ankam, war das alles schnell vergessen. Die ersten Wochen in dieser für mich völlig fremden Kultur waren bestimmt die erlebnisreichsten meines ganzen Lebens, und boten neue Freundschaften, eine Unmenge Spass und Abenteuer, und natürlich auch Pannen und Peinlichkeiten. Mittlerweile habe ich mich gut eingelebt, fühle mich rundum wohl und finde mich auch trotz noch mangelnder Sprachfähigkeiten ziemlich gut zurecht. Trotzdem erlebt man hier jeden Tag aufs Neue Überraschungen, und die teile ich gerne mit euch.
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