Ein Wahlkampf der anderen Art: Von Harmonie und Herausforderungen

Wir haben mit den beiden Präsidiumduos gesprochen und im Interview versucht herauszufinden, wer sie sind. Beide wirken als Team harmonisch und motiviert. Doch wie sieht es aus, wenn man sie herausfordert?

Die Wahlen für das nächste Präsident*innen-Duo der Studentenschaft stehen bevor und somit die Entscheidung, welche Köpfe die HSG-Studierenden im kommenden Amtsjahr vertreten dürfen. Mit unterschiedlichen Strategien werben die Kandidat*innen um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. Doch was steckt hinter den Gesichtern der Wahlkampagne? Wer sind Lisa, Nicolas, Nikita und Mauro, und welche Erwartungen können an sie gestellt werden?

In unseren Interviews präsentieren sich beide Teams als gut aufeinander eingespielt und harmonisch. Im Zentrum beider Kampagnen steht eine offene, zweiseitige Kommunikation und das Vertreten der Studierendeninteressen. Kein Team fällt mit radikalen Forderungen oder extremen Perspektiven auf. Wer die Unterschiede sehen will, muss genauer in die Wahlstrategie blicken.

Ein Wahlkampf der anderen Art
In diesem Jahr zeichnet sich der Wahlkampf durch eine ungewohnte Positivität aus. Während die vergangenen Jahre regelmässig von stillen Wahlen, Skandalen und Schmutzkampagnen gezeichnet wurden, bleiben diese bis anhin aus. Die Teams reden miteinader, respektieren sich, wollen dennoch gewinnen. Es gibt keine Jodel-Eskalationen, keine E-Mails mit unbekannten Absendern oder Gerüchte über interne Konflikte. Vielmehr auffallend ist der starke Lebenslauf aller Kandidat*innen, welcher von aktivem Engagement auf und für den Campus gezeichnet wird.

Lisa bringt Erfahrungen aus dem Vorstand der SHSG mit, während ihr Partner als Abgeordneter im Studierendenparlament (StuPa) tätig ist. Das andere Team, geprägt durch ihre Arbeit beim St. Gallen Symposium, arbeitet bereits seit einem halben Jahr für den Bereich “Leaders of Tomorrow”, welcher inspirierende Persönlichkeiten unter 30 Jahren auf den Campus bringen will. Somit ist es für keinen der Kandidat*innen Neuland, in und mit freiwilligen Studierenden zusammenzuarbeiten, Engagement zu zeigen oder mit offiziellen Unistellen zu kommunizieren.

Von Slogans und Visionen
Mit der provokanten Headline “Make HSG great again“ debütieren Nikita und Mauro auf der unipolitischen Bühne. Dabei teilen sie wenig mit dem damit assoziierten politischen Kontext. Der Slogan soll Aufmerksamkeit erregen, “catchy” sein und ihnen als unbekanntes Team ein Gesicht geben. Von einer rechtspopulistischen Ausrichtung distanzieren sich die beiden entsprechend direkt. Wer sich also ein Trump’sches Spektakel bei der SHSG wünscht, wird hier falsche Erwartungen hegen. Am Ende bleibt es die Haltung, welche das Duo prägt. Im Gespräch über die Wahlversprechungen bleibt es Allgemein, handfeste Vorgehen oder Versprechen bleiben aus. Angesprochen auf die fehlenden, konkreten Wahlpunkte waren beide vorbereitet: Noch seien sie nicht mit der SHSG vertraut, meinten die beiden. Daher versprächen sie nur was sie haben: Die Fähigkeit, Verantwortlichkeit zu übernehmen und den Studierenden zuzuhören.

Konkreter wird es beim Team Lisa und Nicolas. Mit dem Heimvorteil als aktuelle Vorständin der Interessenvertretung sowie der SHSG-Aussenperspektive von Nicolas setzen die beiden auf die Strategie ‘Das Beste von beiden Welten’. Im Gespräch erzählten die beiden, wie sie viel über das Aussenbild wie auch über innere Möglichkeiten reflektieren, um von ungesehenen Problemen zu umsetzbaren Lösungen zu gelangen.

Das Wissen über die inneren Abläufe hatte für das Duo aber auch einen weiteren Vorteil: Das Wahlprogramm erhält auch diverse Punkte, welche aktuell bereits im Gange sind und voraussichtlich während der kommenden Amtsperiode den finalen Feinschliff erhalten werden. Während dies die Erfolgschance für viele Wahlversprechen erhöht, folgt dadurch auch eine zweite Konsequenz: Mutmasslich würden einige der Wahlversprechen auch bei der Wahl der Konkurrenten umgesetzt werden – nur eben mit einem anderen Feinschliff.

Angesprochen darauf erkärten die beiden, dass diese Projekte bereits bekannt seien. Entsprechend möchten sie nicht die Lorbeeren einstreichen, sondern vielmehr für Kontinuität und weiterführende Transparenz stehen. Entsprechend klar argumentierten die beiden auch, weshalb gerade sie viele drängende Herausforderungen lösen können, an welchen ihre Vorgänger:innen gescheitert sind: Mit der Gesetzesrevision sowie der daraus resultierenden Überarbeitung diverser weiterer Statuten und Verordnungen sehen die beiden nun ein “Window of Opportunity”, welches die beiden Nutzen möchten, um Studierendeninterssen direkt in die Anpassungen mit einzubauen.

Fazit
Die Wahl steht bevor, und die Studierendenschaft hat die Qual der Wahl zwischen zwei vielversprechenden Teams. Beide bringen frische Perspektiven und einen starken Willen zur Veränderung mit. Es bleibt spannend, welche Impulse sie für die SHSG setzen werden und wie sie ihre Visionen in die Tat umsetzen möchten. Wir sind gespannt und teilen zuletzt das, was uns beide Teams mitgeben wollten: Make your Vote count!

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