Die Olympischen Spiele sind vorbei, die Paralympics haben noch nicht angefangen und trotzdem hat London gerade viel zu bieten. Abgesehen von den Dauerausstellungen in den grossen Museen, die sowieso zum Pflichtprogramm gehören, gibt es diverse Sonderausstellungen, die sich lohnen, zu besichtigen. Hier ein kleiner Überblick, schliesslich kann ein kleiner Citytrip vor Studienbeginn nie schaden…:
Noch bis zum 9. September kann im Tate Modern eine Ausstellung von Damien Hirst besichtigt werden. Das goldene Kalb, dass bei seiner Versteigerung bei Sotheby’s 2008 einen Rekordpreis erzielte, kann zwar nicht bestaunt werden, dafür diverse andere Objekte, die einen erstaunen und ekeln. Als kleines Beispiel sei hier die halbierte Kuh in einem Glastank, der Glaskasten mit einem blutigen Kuhschädel und tausenden von Fliegen und die riesige schwarze Sonne, bestehend aus Millionen von toten Fliegen aufgezählt. Doch gerade dieses Unkonventionelle, Provokante und der Ekel machen vermutlich die Faszination an Hirst und seiner Kunst aus. Und für die ganzen toten Tiere wird man mit einem Raum mit lebendigen Schmetterlingen entschädigt, die frei um den Besucher herumfliegen.
Ebenfalls im Tate Modern findet sich zur Zeit eine etwas ruhigere, klassischere Ausstellung “Edvard Munch – The Modern Eye”. Der berühmte “Schrei” ist zwar nicht zu sehen, dafür ein Vergleich von Motiven, wie Munch sie zu Beginn seiner Karriere und gegen Ende aufgegriffen und gemalt hat. So hat er diverse Bilder wieder und wieder aufgegriffen und überarbeitet. Die Ausstellung bietet also einen direkten Vergleich der verschiedenen Entwicklungsschritte von Munch, seiner Persönlichkeit und seiner Kunst.
Eine, wie ich finde, sehr schöne und ruhige Ausstellung findet sich in der Royal Academy of Arts, From Paris: A Taste for Impressionism. Werke, die normalerweise in Williamstown, Massachusetts, ausgestellt sind, können noch bis zum 23. September bewundert werden. Das Sammlerpärchen Clark hat sich insbesondere auf französische Kunst und hierbei auf die Impressionisten spezialisiert. Die rund 70 Werke bilden eine runde Ausstellung, und der Audioguide, der durch diese führt, ist angenehm gestaltet, ohne grosses, unnötiges Gerede.
Und wer diesem ganzen Kunstzirkus so gar nichts abgewinnen kann… Ab ins Natural History Museum. Dort findet eine etwas andere Version von “Körperwelten” statt – Animal Inside Out. Wer wollte nicht schon immer mal wissen, wie der Blutkreislauf eines Elefanten aussieht?
Also, ab nach London, bevor das Audimax wieder ruft!
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