2000 Facebookfreunde. 10 000 Retweets und tausende Likes auf Instagram. Selten waren wir so vernetzt, selten war Kommunikation so einfach. Wenn ich mag, kann ich mein komplettes Leben online stellen und teilen. Jeder kann es sehen, kann kommentieren, weiterleiten oder einfach nur dezent stalken. Schaut euch das Spektakel an – eine riesige Pinnwand Persönlichkeit dort an der Wand, die nur darauf wartet, von euch beachtet zu werden. Hurra, der technologische Fortschritt in seiner wunderbaren Weisheit führte uns zum Leben 2.0. Doch trotz dieser Vielfalt an Möglichkeiten, uns zu präsentieren, sind wir uns deswegen wirklich näher gekommen? Kennen wir uns besser? Wollen wir das überhaupt?
Oder führen die zahlreichen Möglichkeit, einem Ungetüm gleich, nur zu Einsamkeit, Stress und sozialer Entfremdung? Niemand, der seinen Nachbarn mehr kennt, alles nur gesichtslose IP-Adressen, grauen Gestalten im Strudel der stetigen Veränderung? Anonymisiert uns die Möglichkeit der Kommunikation mehr, als dass sie uns wirklich darstellt? Ein Instrument, das uns zwar nützen könnte, aber da sowieso nichts stimmt, in einer Flut untergeht? Alles Mist sozusagen?
Eine definitive Antwort haben wir zum Glück auch nicht. Gibts wahrscheinlich auch nicht. Aber der Anonymität, der haben wir uns gewidmet, und zwar ein ganzes Heft lang – ab morgen druckfrisch im 01- und 09-Gebäude.Habt ihr eine Meinung zu einem Artikel, könnt ihr den Stuss, den wir fabrizieren nicht so stehen lassen oder möchtet ihr einem Autor einfach mal zustimmen? Dann macht das doch! Gerne laden wir euch ein unsere Arbeit zu kommentieren – www.prisma-hsg.ch/heft!