Eine Liste mit den bisherigen Highlights des 43. St. Gallen Symposiums:
1. Die Rede von Mohamoud Ahmed Nur, Mayor of Mogadishu (wir berichteten, unisg.ch berichtete) war das Highlight des Tages. Nichts ist wertvoller als eine Rede, ein Redner, der wirklich inspiriert. Mohamoud Nur kämpft als Bürgermeister von Mogadishu, Somalia (an erter Stelle des Failed States index 2013) für den Wiederaufbau seiner Stadt. Täglich konfrontiert mit Todesdrohungen und der stetigen Gewissheit “nicht nach Hause zu kommen” setzt er sich für Stabilität und Wiederaufbau in Mogadishu ein. Zu keinem Speaker passte das Thema “Rewarding Courage” besser: da geht es nicht um finanzielle Risiken oder die Frage, VW oder Porsche, sondern um den Mut, unabhängig von der eigenen Existenz, seine Überzeugungen zu leben. Entschuldigt den Pathos – es war einfach grossartig. Einen äusserst lesenswerten Artikel zu Mohamoud Ahmed Nur gibt es online beim SZMagazin.
2. Das zweite Highlight sind die HSGler selbst: Zum einen sind die Organisatoren des Symposiums, deren Arbeitsaufwand in einem aussergewöhnlichen Event mündete, das sich auf qualitativ höhchstem Niveau, seien es Redner, Planung, Technik oder Verpflegung, bewegte, zu loben. Zum anderen auch die zahlreichen freiwilligen Helfer, die nicht nur Präsenz zeigen, sondern wirklich bemüht waren, den Teilnehmern und Gästen den Aufenthalt so angenehm, wie möglich zu machen. “Sozial sein” ist keines der typischen HSG-Klischees? Vielleicht ja doch.
3. Chandran Nair, Gründes des Global Institute for Tomorrow, der in der letzten Paneldiskussion mit seinen Aussagen provozierte und so eine äussert lebhafte Diskussion anstiess. Er kritisierte die Konzentration auf Software, insbesondere Apps, als Lösung für Probleme weltweit. “I have no facebook, I face life… it is talking to people and so, in real!” In manchen Punkten war er zu rigoros; wie der Arab Spring bewies ist Social Media dann doch etwas mehr als nur Website. Dennoch, die Art, wie er die Diskussion anregte und führte, bannte das Interesse der Zuschauer. Genauso kritisierte er die Arroganz mit der bei den Events Leader definiert werden und forderte mehr out-of-box thinking ausserhalb der Institutionen: “If you are at Havard… you are at the wrong school. Go home.” Sobald die Veranstaltung in youtube online geschalten wird, wird sie hier ergänzt.
4. Die Rede von Ueli Maurer, Bundespräsident der Schweizerischen Eidgenossenschaft, in dem er den Austausch von Bankwissen als Ende des liberalen Staates darstellte und den Überwachungs- und Kontrollstaat beschwor. Keine rosigen Aussichten, aber unfreiwillig komisch war die Rede allemal.
5. Dieser Verspottet-Post!
6. Bewegtbild! Es gibt unter dem St. Gallen Symposium Youtube-Channel eine Vielzahl an interessantem Material, wie Speeches, Interviews, ud Stimmen aus dem Auditorium.
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Das Symposium 2012:
- Blog: 42. Symposium: “Facing Risk”
- Blog: „Ich freue mich, dass ich einreisen durfte!“ (Peer Steinbrück live beim 42. Symposium)
- Blog: “Facing Risk” – oder auch nicht.