Bis vor einer Woche war Finnland für mich nicht viel mehr als ein Land im Norden, welches mit einer eher verstörenden Performance irgendwann einmal den Eurovision Song Contest gewonnen hat. Ein Land mit vielen Bäumen und Seen, wenig Menschen und noch weniger Nokia. Aber jetzt, nach einer Woche in Helsinki mit Menschen aus über 10 Nationen ist das Land und seine Hauptstadt ein Ort voller Erinnerungen an eine der besten Wochen meines Lebens an den ich immer und immer wieder zurückkehren möchte, um ihn noch besser kennenzulernen.
Das Konzept der International Week (IW) ist simpel: Studenten von Universitäten aus zahlreichen europäischen und asiatischen Ländern veranstalten an ihrer Uni jährlich eine Woche, an der je ca 25 lokale und ausländische Studierende teilnehmen. Im Zentrum steht dabei das Entdecken des Gastlandes, der kulturelle Austausch und direkte Einblicke in die nationale Wirtschaft durch Workshops, Seminare und Besuche bei lokalen Unternehmen. Dabei bezahlen die Teilnehmer aus dem Ausland nur das Flugticket – für alles andere ist gesorgt.
Vielfältig waren nicht nur die Teilnehmer der IW in Helsinki, auch die Wirtschaftspartner Rukki, Danske Bank und Libera boten Abwechslung. Die drei Unternehmen ermöglichten Einblicke in die Stahlindustrie, den finnischen Bankensektor sowie die politische Landschaft des bemerkenswerten Sozialstaates. Unter dem Motto ‚The Art of Change’ wurden in einer Panel Diskussion, einem Case Study Workshop und durch verschieden Präsentationen Herausforderungen von aktuellen Veränderungsprozessen thematisiert und wertvolle Denkanstösse gegeben.
Neben den produktiven Programmpunkten blieb genug Zeit, sich mit dem Lebensstil der finnischen Studenten anzufreunden – Saunabesuche mit anschliessendem Schwimmen im eiskalten Meer sowie die Teilnahme an traditionellen Studentenparties, bei denen typischerweise Overalls in den Farben der Universität getragen werden und alle laut singen, boten Raum und Zeit für Networking und die Entstehung von internationalen Freundschaften.
Die Essenz der IW liegt in der direkten und intensiven Interaktion mit den verschiedenen Studenten und der stetigen Konfrontation mit den diversen kulturellen Werten und Ansichten. Vielfältige Meinungen und Haltungen sowohl bei Gruppenarbeiten als auch im (dominierenden) Rahmenprogramm waren extrem inspirierend und eine willkommene Abwechslung zum klar strukturierten HSG-Trott. Die IW ist eine Chance aus den schweizerischen Alltagsroutinen auszubrechen und eigene Gewohnheiten und die Werte der heimischen Uni aus einer neuen Perspektive zu reflektieren.
Wer selbst Teil einer IW werden will, informiert sich am besten hier.