Genial digital – das 50. St. Gallen Symposium im Rückblick

«Vertrauen war und ist die wichtigste Währung unter den Menschen». Mit diesen Worten richtete sich Wolfgang Schürer, einer der Gründerväter des St. Gallen Symposium, in seiner Jubiläumsrede an die Teilnehmenden.

Die «Plaza» der virtuellen Konferenzplattform PLATO

Was normalerweise ein lokaler Grossanlass in St. Gallen und Umgebung ist, musste dieses Jahr den Umständen entsprechend hauptsächlich virtuell stattfinden. Trotz allem, der Motivation des knapp 30-köpfigen ISC-Teams und der über 200 Helferinnen und Helfern schien die herausfordernde Situation geradezu einen Schub zu verleihen. Dies spürten offensichtlich auch die mehr als 2’000 Teilnehmenden, deren Feedback von «fantastischer Event» über «grossartige Organisation» bis hin zu «inspirierende Diskussionen» und «die beste online Konferenz überhaupt» das Team des Symposiums nur in den höchsten Tönen lobte. 

The Guardians of the Future 

Nunmehr zum 50. Mal von Studierenden für Führungskräfte und die Generation zukünftiger Entscheidungsträgerinnen und -träger auf dem Campus der HSG organisiert, bleibt die «goldene Hochzeit» von Symposium und HSG ganz besonders in Erinnerung. Wo sich in vergangenen Jahren eine Zeltstadt gegen Himmel reckte, fand sich dieses Jahr lediglich ein Durchgang um die wenigen Speaker vor Ort vom Regen geschützt zu ihren Studios zu geleiten. Desinfektionsspender, welche wie Pilze aus dem Boden schossen, FFP-2 Masken und ausgeklügelte Contact-Tracing Tracker sowie eine Armada an Sicherheitsleuten, die jeden Schritt überwachten und die Einhaltung der Hygienemassnamen streng nachverfolgten, sorgten dafür, dass sich die Menschen auf dem Campus mehr als nur sicher fühlten. Die «Guardians of the future», wie Wolfgang Schürer das Team und die helfenden Hände des 50. St. Gallen Symposium nannte, hatten nach monatelanger, intensiver Arbeit und Planung das unmögliche vollbracht: Das 50. St. Gallen Symposium stellte seine Vorgänger nicht nur zahlenmässig in den Schatten, sondern vermochte auch der Welt zu zeigen, wie digitale Konferenzen im Jahr 2021 trotz widriger Umstände aussehen können.

Brücke zwischen Theorie und Praxis 

Ebenso hochkarätig wie die Liste der Teilnehmenden waren deren Diskussionen. Unter dem übergeordneten Thema «Trust Matters» blieb besonders die Diskussion «Regaining the Trust of Younger Generations through Climate Action» in der Erinnerung der Zuschauenden. Die fünf Podiumsteilnehmenden, eine bunte Mischung aus Umweltaktivistinnen und Vorsitzenden von gigantischen Firmenimperien und Weltkonzernen, schafften es in ihrer 45-minütigen Diskussion, alle in den Bann einer nachhaltigen Zukunft zu ziehen und sich ernsthafte Gedanken zur Vergänglichkeit von Ressourcen und dem eigenen Lebensstil zu machen.

Das St. Gallen Symposium fungiert nunmehr seit einem halben Jahrhundert als Sprachrohr für aktuelle Themen und bietet damit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eine Kommunikationsplattform. «Sie bekommen, was Sie bereit sind zu investieren» beschrieb Christian Sutter, Präsident der ISC-Alumni, die Konferenz und ihre wichtigen Dialoge. Und genau dies machte das 50. ISC-Team, die Studierenden investierten – und dies nicht zu knapp. Ein Jahr ihrer Zeit widmeten sie der Umsetzung des Grossprojekts, legten dafür extra ihr Studium auf Eis und stampften mit vereinten Kräften eine internationale, virtuelle Konferenz aus dem Boden, wie sie St. Gallen noch nie gesehen hatte. 

Virtuell an der HSG 

Die Liebe zum Detail ging dabei nie vergessen. Zwischen einer Allee aus feinsäuberlich herausgeputzten, prächtigen Topfpflanzen hindurch, vorbei an der geräumigen, beheizten Bar in einem Zelt vor dem Haupteingang des Hauptgebäudes, bis hin zu den zahlreichen Studios, Arbeitsplätzen und den Presse-Büros – der Campus der HSG erstrahlte trotz mehrheitlich strömendem Regen in prächtigem Glanz und eine umtriebige, energiegeladene Stimmung lag in der Luft. Auf dieses einzigartige Ambiente mussten die Teilnehmenden zuhause vor ihren Bildschirmen aber keineswegs verzichten. Dank der eigens konzipierten Konferenzplattform PLATO, sozusagen ein virtueller HSG Campus mit Blick auf Hauptgebäude, Aula, Bar und Infostände, bleibt auch den virtuell teilnehmenden Gästen das 50. St. Gallen Symposium ganz speziell in Erinnerung. Sogar das Hauptgebäude konnte man betreten, sich eine Diskussion aus einem der Zimmer aussuchen und virtuell in die Welt der Universität eintauchen. Alles in allem hat sich die zweijährige Symposiums-Pause seit 2019 mehr als nur gelohnt und lässt trotz anhaltender Pandemie die Vorfreude auf das nächste Symposium und seine Möglichkeiten steigen.

Besonderer Dank für diesen Einblick in die Welt des St. Gallen Symposium geht an: Vivian Bernet, Melanie Monstein, Leonardo Winzap und Corinne Woodtli


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