Die StartWoche 2024 ist da und somit auch der Studienbeginn für rund 1‘800 Neueintretende. Damit dein Jahr zu einem der besten in deinem Leben wird, haben wir dir 23 gängige Fehler zusammengestellt, die du vermeiden solltest.
1.Die Fallstudie während der StartWoche zu ernst nehmen
Mit der StartWoche beginnt dein Studium direkt auf einem kleinen Höhepunkt: Viele neue Eindrücke, kostenloser Kaffee im StartWochen- Kafi und jeden Abend unzählige Partys. Mittendrinn: Die StartWochen- Fallstudie, durch welche ihr von euren Tutor*innen geführt werdet. Während das gemeinsame Arbeiten den Teamgeist fördern kann, ist sie inhaltlich irrelevant und steht in keinem Zusammenhang mit dem akademischen Erfolg der kommenden Wochen und Jahren. Daher sollte dein Motto sein: Stay calm and enjoy your StartWeek!
2. Das Studium nach der StartWoche nicht ernst nehmen
Auf die Feierlaune der StartWoche trifft im direkten Anschluss die harte Realität. Ab Tag eins habt ihr Vorlesungen, seid angehalten, die Übungen vorbereiten und euch kapitelweise durch Bücher von Bieger, Kolmar und Co. zu wälzen. Auch wenn nicht immer alles davon möglich sein wird, zahlt sich die Arbeit während dem Semester in der darauffolgende Lernphase aus. Bleib also am Ball, damit
3. Alle Bücher und Skripte kaufen
Wäre ich Psychologe, würde ich der Reaktion auf den Gesamtpreis der Assessment-Literatur einen eigenen Namen geben. Denn so oft kommt es vor, dass ‘Assessies’ mit schockverzogenem Gesicht auf die Preisliste blicken und sich überlegen, ob Schafhirt*in nicht doch eine valide Alternative zum Studium bilden würde. Doch bereits vor fünf Jahren (als ich in euren Schuhen steckte) warnten die Tutor*innen: Man wird nicht alles davon brauchen – und hatten damit Recht. Daher mein Rat: Überkomme deine FOMO und beginne mit den wichtigsten Dingen. Falls du es später doch noch brauchst, wird ein kurzer Nachkauf kaum schmerzen.
4. Kein Mut zur Lücke
Die wohl wichtigste Fähigkeit für deinen Studienerfolg wird das Priorisieren sein. Die Möglichkeiten im und neben deinem Studium sind beinahe unerschöpflich. Vorbereitung, Literatur, fakultative Vertiefungen und Freizeitangebote – es wird nicht aufhören. Wenn du lernst, sinnvolle Prioritäten zu setzen, wird dein Studium ungemein einfacher.
5. Zu viel Mut zur Lücke
Für die Spezialist*innen, die sich nun denken, dass folglich zum „verdienten Ausgleich“ jede Woche drei Vereinsabende, lange Sprittwochs und ausgedehnte Netflix-Pausen gehören, muss gesagt sein: Lücken sind keine Löcher – bleib also dabei und schaue, dass du bis zum Semesterende überall zumindest das Wichtigste mitnimmst. Sonst wird deine Lernphase zur unüberwindbaren Herausforderung.
6. Nie das [ad]hoc besucht haben
Wer nach einem (mittelguten) Mittagessen oder für eine gepflegte Lernpause guten Kaffee sucht, wird nicht um das [ad]hoc herumkommen. Nebst günstigem Kaffee gibt es auch eine reichliche Auswahl an warmen und kalten Getränken für alle Gelegenheiten. Vorbeischauen lohnt sich!
7. Deine EWS nicht zu planen
Gleich zu Beginn des Semesters wirst du relativ schnell mit deiner ersten Hausarbeit, meist EWS genannt, konfrontiert. Diese ist bereits nach den zwei Break-Wochen in der ersten Semesterhälfte fällig und sorgt regelmässig bei Assessment-Studierenden für ungesunde Nachtschichten. Plane frühzeitig Slots fürs Recherchieren, Strukturieren, Schreiben und Überarbeiten deiner EWS ein. Dein Future-Me wird danken. (Nicht, dass ich so weise gewesen wäre, aber im Nachhinein lässt es sich immer leicht kluge Ratschläge verteilen.)
8. Wichtige Deadlines verpassen
Während dem Semester gibt es einige wichtige Termine. Beginnend beim Bidding in der StartWoche folgen direkt weitere, dazu gehören insbesondere: Angabe der Fachpräferenz bei der WHa, das Immatrikulieren für das Frühlingssemester, alle Einreiche- Fristen der Arbeiten (EWS, WHa, IP, KuSo) und viele weitere. Die meisten davon findest du auf der Campus-App oder im akademischen Kalender der HSG. Zudem findest du in dieser prisma-Ausgabe einen schön strukturierten Zeitstrahl- siehe Inhaltsverzeichnis.
9. Den falschen Taschenrechner kaufen
Kein Witz, aber diese Kleinigkeit kann dir dein gesamtes Assessment retten! Zugelassen sind ausschliesslich Taschenrechner der TX30-Serie. Doch innerhalb dieser Auswahl finden sich verschiedene Subtypen. Unter anderem auch die leistungsstärkeren Modelle, welche dir unzählige Aufgaben in der Mathematik-Prüfung ohne Umwege lösen können und somit auch jede Menge Zeit sparen.
10. Nicht die SHSG Campus App verwenden
Die SHSG (Studentenschaft) repräsentiert deine Interessen und bietet unzählige Services an, um dein Studium zu verbessern. Dazu gehört insbesondere die SHSG Campus App, welche von Campus-Karten und Telefonnummern bis hin zu Q&A- Features fast alles bietet, was du während deinem Studium brauchen könntest. Diese nicht auf dem Handy zu haben ist wie ein*e Schweizer*in ohne Taschenmesser und Fondue-Topf.
11. (Keine) Vereine
Vereine sind der Plus des Campus‘ und ein integraler Bestandteil der HSG- Kultur. Bei den rund 130 akkreditierten Clubs findest du fast alles: Von Ess- und Trinkkultur über industriespezifischen Interessengruppen bis hin zu Sport- oder (und) Partyvereinen. Während einige davon viel Zeit in Anspruch nehmen, sind andere flexibler oder eher locker aufgebaut. Der ‘richtige’ Verein wird dein Studium bereichern, während andere dich möglicherweise zu sehr ablenken. Such dir dein Plätzchen. Bonus: In den meisten findest du Studierende aus den oberen Semestern, die dir bei Fragen helfen können! (Namentlich hervorzuheben ist die Initiative „prisma“, welches dieses Heft entwickelt hat. Durch unvergleichliche Flexibilität und ausgezeichneten Zusammenhalt ist das prisma der ideale Startpunkt für Neueintretende. Solltest du dich also fürs Schreiben, Fotografieren, Designen oder einfach erstklassige Leute interessieren, schau unbedingt vorbei! Alle Infos findest du unter via @prisma_hsg oder auf www.prisma- hsg.ch).
12. Nicht 4-Gewinnt zu spielen
Zuerst einmal, nein, wir sprechen nicht von roten und gelben Kügelchen (…auch wenn ich das ebenso gerne spiele). Mit 4-Gewinnt meint man die Strategie, in allen Fächern mindestens eine genügende Note (4.0) zu schreiben. Selbstverständlich wird niemand verlangen, dass du deine Leistung künstlich drosselst. Allerdings ist es aufgrund der Minus- Credits von fundamentaler Relevanz, ungenügende Noten möglichst zu vermeiden. Denn selbst dein 5.7 Notenschnitt wird dich nicht davor retten können, aufgrund zu vieler Minus-Credits aus dem Assessment zu fliegen.
13. Die OLMA zu verpassen
Kurz und knapp: Die OLMA ist für Ostschweizer*innen wie eine fünfte Jahreszeit. Zwischen legendären Schweinchen-Rennen und ambitionierten Traktor- Verkäufer *innen finden sich Degustierhallen und leckere Köstlichkeiten bei bester Stimmung. Im Sinne der kulturellen Integration gehört es zum Curriculum, dieses Spe(c)ktakel mindestens einmal live zu sehen und wertzuschätzen. (Prost!)
14. Zu viel auf „High- Perfomer*innen“ zu hören
Du wirst ihn oder sie kennenlernen. Ebenso neu an der HSG, aber “nur am Lernen”, “alles begriffen”, “das Tier-1 Praktikum schon safe” und die EWS “schon vor Wochen abgegeben”. Vielleicht stimmt das bei einigen sogar. Aber in den meisten Fällen sind diese Leute genauso verloren und regelmässig überfordert wie du. Daher: Cool bleiben und an jedem Tag so viel weiterarbeiten, wie eben geht. Am Ende schreibt ihr alle die gleiche Prüfung, in welcher Selbstbewusstsein nun mal keine Extrapunkte gibt.
15. Die HSG-Angebote nicht zu kennen
Während die HSG viel von dir fordern wird, bietet sie ebenso eine riesige Bandbreite an Unterstützungsmöglichkeiten an. Um einige Themenfelder zu nennen: Karriereberatung (CSC), Coaching, Administratives (DAO), Militärisches (MilVrb), Psychologische Beratung, Sprachen, Austausch (Student Mobility), Schreiben (WritingLab) und vielen mehr. Die vollständige Liste gibt es auf beratung.unisg.ch
16. Keine Zeit für Sport zu habe
Während man aus HSG-Perspektive auch Kritik an Griechenlands Umgang mit der Finanzkriese äussern kann, haben sie an anderen Stellen wegweisende Entwicklungen gefördert und gepredigt: Geist und Körper arbeiten am besten, wenn beide gesund sind. Achte auf deinen Körper und nimm dir die Zeit, auch diesen gesund und stimuliert zu halten.
17. Keine Fragen zu stellen
Besonders die Übungen sind dafür da, um dir den Stoff vertieft näherzubringen. Dabei geht man davon aus, dass du noch nicht alles verstanden hast – genauso wie die zwanzig anderen Kommiliton*innen im Raum. Fragen stellen lohnt sich also sich auf jeden Fall und hilft dir, mehr aus dem Semester rauszuholen.
18. Nicht dem prisma auf Instagram folgen
Was nach billiger Werbung klingt, ist… ehrlich gemeint! Die prisma- Redaktionsmitglieder gehören zu den bestinformierten Persönlichkeiten auf dem Campus. Wenn du keine wichtigen Informationen verpassen möchtest, lohnt sich dieser Follow ohne Zweifel.
19. Auf Panikmache hereinfallen
Hast du die Sprüche der (möchtegern) High-Perfomer*innen gekonnt ignoriert, folgt bereits die nächste Panikmache: Externe Content- Anbieter*innen mit panikstiftender Werbung. Sie kopieren die Folien der Dozierenden, fügen einige eigene Fehler hinzu und verkaufen dir das ausgedruckte Produkt in Form eines Kurses oder Lernunterlagen für teures Geld. Spar dir das Geld oder – falls du nicht widerstehen kannst – kauf dir die Unterlagen deutlich vergünstigt von älteren Semestern ab. Generell gilt aber: Du brauchst nichts davon und die offiziellen Unterlagen sind mindestens gleich gut (wenn nicht sogar besser!).
20. Brian nicht verwenden
Neben den inoffiziellen Lernstützen ist die Brian Lern-App ein offizielles, kostenloses Hilfsmittel, welches dir einiges erleichtern kann. Die Lern-App ist tatsächlich eine gute Stütze beim Erarbeiten und Auswendiglernen des Stoffes.
21. Denken, dass es eh nichts mehr bringt
Es ist nie zu spät mit dem Lernen zu beginnen. Manchmal kann die schiere Menge an noch unbekanntem Stoff entmutigend sein. Jedoch ist es nie zu spät, noch einige Theorien anzuschauen und dann in der Prüfung wenigstens die Stichworte, die dir dazu einfallen, aufzuschreiben.
22. Das prisma nicht lesen
In eigener Sache und ehrlich wie immer: Das prisma informiert Angehörige der HSG seit über 60 Jahren zuverlässig über alles, was du wissen solltest. Es gibt kaum einen besseren Mix aus Unterhaltung, Information und Kontext als die rund 40-60 Seiten, die vier Mal im Jahr auf dem gesamten Campus verfügbar sind. Nimm dir ein kostenloses Heft mit oder tritt sogar selbst bei, wenn du Lust darauf hast, mit motivierten Leuten Kreatives zu erschaffen!
23. Nicht deinen Weg zu gehen
Zuletzt muss in aller Ehrlichkeit gesagt sein: Viele Wege führen nach Rom und ähnlich viele zum Studienerfolg an der HSG. All diese Tipps wurden mit bester Sorgfalt und Erfahrung zusammen- getragen. Am Ende entscheidest du über deinen Weg. Das prisma wünscht dir auf alle Fälle viel Erfolg.