Semesterferien auf Emtaryd nahe Agunnaryd … oder einfach bei IKEA. Als hätten wir uns unter dem Semester nicht schon genug mit allen möglichen Facetten dieser Unternehmung beschäftigt, hatte ich das Glück, einen Grossteil meiner Ferien in oder mit IKEA zu verbringen.
Endloses Shoppen: ein Traum jeder Frau? Grosser Irrtum! Masochistische Veranlagung trifft es eher, vor allem mit drei Männern im Schlepptau und dem obligatorischen «Das ist PINK!» oder einem genervten «Wohin damit?» im Ohr.
Die Einkaufexperten, also wir Frauen, laufen mit geschultem Blick durch die Abteilungen, was zu einer wesentlichen Verkürzung dieser Ausstellung von gefühlten drei Millionen Produkten führt. Meine drei Begleiter hingegen werden zu Beginn des Shoppingerlebnisses ins Kindesalter zurückversetzt, was sich durch pausenloses Anfassen und Ausprobieren und durch entzückte Ausrufe zeigt. So auch bei Ingolf. Ingolf ist angeblich der Traumstuhl – warum, kann ich leider nicht sagen, für mich ist es einfach ein viel zu teurer Holzstuhl, für den man auch noch Jorun, das Kissen, kaufen muss, damit man es länger als fünf Minuten darauf aushält. Nicht so für die Fachmänner. Die Biegung der Sitzfläche, die Höhe der Lehne und die Holzart werden haargenau analysiert, so dass die Herren völlig erschöpft sich erst mal ins Restaurant hinter ihre Köttbullar verziehen. Das gibt mir die Gelegenheit, heimlich Ludde, das plattgefahrene Schaf, in den Tiefen des gelben Beutels verschwinden zu lassen.
Den frisch gestärkten und diskussionsfreudigen Männern wieder ausgesetzt, wünsche ich mich sehnlichst in meine Theorieskripte und in die darin völlig geschönte Einkaufswelt zurück!