Ende Januar, nach den letzten Assessmentprüfungen, ist die Stimmung unter den Erstsemestrigen euphorisch. Gewiss soll es keinem vergönnt sein, sich nach überstandener Lernphase ein oder zwei Bierchen auf dem Campus zu gönnen – doch gewisse Leute scheinen, trotz extensiven Verständnisses der Differentiale, das verhältnismässig einfache Konzept des Mülleimers nicht zu begreifen. So landen leere Bierflaschen im Schnee statt im Abfallbehälter zwei Meter daneben. Wer jedoch, lernbedingt, einige Stunden später noch vor dem Hauptgebäude wandelte, bemerkte rasch, dass die Sauerei nur von kurzer Dauer war. Der Hausdienst der HSG, uniformiert in Blau, tat seine Pflicht in gewohnt diskreter Manier. Denn auch wenn die meisten von uns die Mannen in Blau wohl nur von Situationen kennen, in denen es technische Probleme gibt oder in denen Halbstarke daran erinnert werden müssen, dass es nicht gerade der feinen englischen Art entspricht, im Audimax zu mampfen, ist es an der Zeit dem Hausdienst etwas Respekt zu zollen. Es muss teilweise schon schwer zumutbar sein, das Chaos von schnöseligen Bonzenkindern, die sich trotz noch nicht bestandenem Assessment bereits als zukünftige CEOs von multinationalen Konglomeraten sehen, aufzuräumen. An dieser Stelle gilt es die Arbeit des Hausdienstes unserer Uni zu würdigen, denn ohne die arbeitsamen und doch so unscheinbaren Heinzelmännchen, würde unser als selbstverständlich erachtete Unialltag nicht so reibungslos ablaufen.
Die Heinzelmännchen der HSG
