Endlich ist sie da, die neue HSGcard! Die moderne Plastikkarte mit Chip ersetzt seit diesem Semester die alte Papier-Legi. Und das war auch längst überfällig. Denn wer schon einmal versucht hat, sich mit einer völlig zerkratzten und kaum noch lesbaren Papierkarte ausserhalb von St.Gallen als Student auszuweisen, weiss wie schwierig das sein kann. Damit ist nun Schluss.
Was viele nicht wissen: Bereits in den 90er-Jahren gab es an der HSG eine Plastikkarte als Studierendenausweis. Damals wurde die Gültigkeit jedes Semester mit Hilfe kleiner Aufkleber verlängert – was schnell dazu führte, dass es auf dem Ausweis unübersichtlich wurde und die Studiendauer an der Dicke der Karte abgelesen werden konnte. So entstand die pseudogeniale Idee eines Papierausweises, der jedes Semester neu gedruckt wird.
Den Studierenden wurde relativ schnell klar, dass diese Lösung nicht zeitgemäss war. So entstanden über die Jahre verschiedene Initiativen, die Papierkarte zu stürzen. Es dauerte jedoch bis zum Jahr 2014, bis eine dieser Initiativen – angestossen von Philippe Teicht, dem damaligen Kulturvorstand der SHSG – Erfolg hatte. Nach der Genehmigung durch das Rektorat erfolgte im Herbst 2014 die Projektfreigabe.
Innerhalb weniger Wochen wurde ein Projektteam einberufen, welches alle relevanten Anspruchsgruppen vereinte. In einer Brainstorming Session wurden zunächst alle möglichen Ideen und Wünsche – von notwendig bis verrückt – zusammengetragen und dann auf das Notwendige und Machbare heruntergeschraubt. Der so definierte Funktionsumfang wurde dann in einen Kriterienkatalog verpackt und zur öffentlichen Ausschreibung freigegeben.
Um nicht weniger als das Beste für die Studierenden auszuwählen, wurden die einzelnen Angebote sehr genau unter die Lupe genommen und in einzelnen Angebotspräsentationen eingehend geprüft. Die Anforderungen waren hoch und nicht jeder Anbieter hatte das Präsentieren an der HSG gelernt. Am Ende war die Entscheidung klar: Die Identa AG aus Uster mit Mutterhaus und Produktionsstätte in Villingen-Schwenningen machte das Rennen.
Die HSGcard bietet viele alte und neue Funktionen: Neben der Ausleihe in der Bibliothek, dem Zugang zum Kraftraum und der Verzeichnung des Gastropasses kann sie auch als Drucker- und Kopierkarte verwendet werden. Die HSGcard soll jedem Studierenden nur noch einmal ausgehändigt werden. Nach Bezahlung der Semestergebühr kann sie an einer der fünf Validierungsstationen ganz einfach verlängert werden. Die wichtigste Neuerung der Karte ist jedoch im Inneren versteckt: durch den ein- gebauten Chip kann die Funktionalität der Karte beliebig erweitert werden. So sollen im nächsten Jahr beispielsweise das bargeldlose Bezahlen und das Parkieren auf öffentlichen Parkplätzen mit der Karte ermöglicht werden. Und vielleicht können wir die Karte eines Tages sogar als Skipass, als Busticket, als Carsharing Zugang oder Eintrittskarte zu Räumen oder Events am Campus verwenden. Bis dahin bleibt uns die Freude darüber, dass die Papier-Legi Geschichte ist.