Elisabeth Dalucas war seit 2003 Direktorin des Kultur- und Konzerthauses KKL Luzern. Nach acht erfolgreichen Jahren als CEO trat sie Ende Januar 2011 zurück, um sich auf ihre Doktorarbeit im Programm Organisation und Kultur (DOK) an der HSG fokussieren zu können.
Elisabeth Dalucas besitzt langjährige Berufserfahrung in der Kulturvermittlung sowie in Kommunikation, Marketing und PR. Sie hat Kunstwissenschaften und Philosophie in Zürich, Berlin und Florenz studiert. Ihr Nachdiplom in Kommunikation und Management erlangte sie an der HSG. Ausserdem absolvierte sie auch ein intensives Training in Leadership und Führung beim Hamburger Arbeitskreis des Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun. Im Anschluss an ihre Arbeit als Kommunikationsbeauftragte der ETH Zürich (1996-99) wurde Elisabeth Dalucas Direktorin des Museums zu Allerheiligen sowie Kulturbeauftragte der Stadt Schaffhausen (1999-2003).
Frau Dalucas, was bewegte Sie dazu, die Stelle der Direktorin am KKL Luzern anzunehmen?Ich bin generell sehr gerne an Schnittstellen tätig und sehe mich als Vermittlerin zwischen Kultur und Wirtschaft. Besonders attraktiv ist das KKL Luzern für mich, weil hier die Kultur mitten im Leben steht. Ausserdem brachte ich Eigenschaften mit, die besonders wichtig waren, als ich 2003 anfing: die Fähigkeit, einen Pionierbetrieb zu einer strukturierten Organisation zu entwickeln und ein motivierendes Unternehmensklima aufzubauen.
Sie haben alle Herausforderungen, die eine solche Entwicklungsphase mit sich bringt, sehr erfolgreich gemeistert …Das Unternehmen ist heute eine erfolgreiche KMU, die durchschnittlich 26 Mio. Franken pro Jahr erwirtschaftet. Das KKL Luzern wird 2010 das beste finanzielle Ergebnis seines Bestehens aufweisen und verfügt über sehr gut gefüllte Kassen für 2011, was mich natürlich besonders freut und den eingeschlagenen Weg bestätigt.
Was war der Anlass, trotz dieses bemerkenswerten Erfolges von Ihrem Posten als Direktorin zurückzutreten?Das KKL Luzern steht nun vor einer Konsolidierungsphase, während ich persönlich eher an Entwicklung interessiert bin. Ausserdem bin ich überzeugt, dass ein Kulturhaus immer wieder neue Impulse braucht, nicht zuletzt dank personeller Wechsel.
Alle Fähigkeiten einer Entwicklerin haben Sie bereits in Ihrer früheren Arbeit bewiesen – zum Beispiel in Ihrer Tätigkeit in einem Museum.Nun, jedenfalls ist es nach vier herausfordernden Jahren gelungen, für ein Viersparten-Museum den Turnaround zu einem zeitgemässen Betrieb zu schaffen und die Schaffhauser Kulturarbeit gemeinsam mit dem kantonalen Kulturbeauftragten professionell aufzustellen. Welche anderen Herausforderungen galt es in Ihrer Arbeit zu überwinden? An der Schnittstelle zur öffentlichen Hand gilt es stets, eine Balance zwischen den teilweise divergierenden Ansprüchen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu finden. Politische Interessen und unternehmerische Ziele sind selten identisch.
Neben der Kultur, Wirtschaft und Politik bewegen Sie sich in Ihrem Alltag aber auch auf einem weiteren Gebiet souverän: dem akademischen.Souverän ist eindeutig übertrieben, aber Raum zur Reflexion ist mir wichtig. Wissenschaft und Theorie fordern mich intellektuell positiv heraus. Der Weg im Doktoratsprogramm ist das Ziel, ein Doktorhut in meinem Lebenslauf eine schöne Nebenerscheinung. Rein beruflich messe ich ihm eher geringe Bedeutung bei.
Über welches Thema promovieren Sie?Ich arbeite am Thema «Management & Fiction» und möchte Form und Funktion von Fiktion im Management genauer ergründen. Die Sozialwissenschaftlerin Elena Esposito hat die Thematik sehr schön auf den Punkt gebracht: «Die Realität ist unwahrscheinlich, und das ist das Problem.»
Sie haben ja bereits Ihr Nachdiplom an der HSG erlangt und kannten die Universität. War das ein Grund für Sie, auch Ihre Promotion hier anzugehen?Ja sicher, die HSG und vor allem die Menschen, denen ich in Lehre und Forschung begegne, sind für mich am Puls der Zeit: kritisch, konstruktiv und inspirierend. Ausserdem hat mich natürlich das partikulare Programm Organisation und Kultur überzeugt. Für mich als Kulturvermittlerin ist es optimal.
Welchen Rat möchten Sie den HSG-Studenten auf den Weg mitgeben?Offenheit und Wissenslust für andere als die eigene Disziplin. Nicht nur geradlinig auf den Job zielen, sondern bewusst wahrnehmen, was die Welt und die Wissenschaft bewegt!
Freikarten für das KKL
Die ersten beiden glücklichen Gewinner der Verlosung auf unserer Facebook-Fanpage werden heute Abend das Clayton-Hamilton Jazz Orchestra bewundern können; für alle anderen haben wir noch 1 x 2 Karten für „The Return of the King“ am 03.04.11. Um teilzunehmen, braucht es nur zwei Klicks: Fan von prisma auf Facebook werden und Verlosungsbeitrag liken. Die Gewinner werden am Ende dieser Woche ermittelt.