Eindrücke vom Value Chain Forum 2008

David Steiger berichtet von seinen Eindrücken vom 5. Value Chain Forum 2008, wo er als Standmitarbeiter der IMG Einblick nehmen durfte.

Zurück zu den Wurzeln. Während die letzte Durchführung noch auf der anderen Seite des Bodensees in Friedrichshafen logierte, war die Veranstaltung in diesem Jahr in Gehdistanz erreichbar. Im WBZ (oder neu Executive Campus HSG) fanden sich Führungskräfte, Entscheidungsträger und Wissenschaftler zu einer zweitägigen Konferenz zusammen, um gemeinsam Visionen und Lösungswege für die erfolgreiche Transformation von Wertschöpfungsketten zu erarbeiten.

Das Forum wurde durch Herrn Prof. Österle eröffnet, wobei er gleich zu Beginn zur aktuellen Finanzkrise Bezug nahm, die im Verlaufe der Veranstaltung bald einmal als Wirtschaftskrise betitelt wurde. Die Krise hätte durch eine bessere Vernetzung vermindert werden können, womit die Relevanz von Business Networking unterstrichen war. Doch ist die gegenwärtige Pleitenwelle nicht gerade auf die enge Vernetzung zurückzuführen? Bald wurde mir jedoch klar, das Prof. Österle nicht die finanzielle Vernetzung anspricht, sondern die Qualität der Vernetzung innerhalb der gesamten Banking Value Chain. Anschliessend übergab er das Wort an die Key Note Speakers. Während Dr. Hofmann von Magna Steyer das Business Networking im Automotive Wertschöpfungsnetzwerk anhand des BMW X3 exemplarisch darstellte, gab Johannes Haus von Xing (und Alumnus der HSG) eine Einführung in eine wohl bisher vernachlässigte Dimension des Business Networking, der sozialen Vernetzung. Dabei demonstrierte er eindrücklich, welcher Nutzen aus einem Social Network wie Xing fürs Business gewonnen werden kann. Es wurde klar, dass es neben dem eher technischen «Business Networking» auch noch eine soziale Dimension der Vernetzung gibt, die nun von Xing erschlossen werden soll.

Anschliessend teilten sich die Teilnehmer in einen der acht Workshops auf. Darunter waren Themen wie «die vernetzte Bank 2015», wo Fragestellungen wie die Neugestaltung der Kundenbeziehungen zur Diskussion standen, oder «Data as a Service», wo eher die technische Komponente von Business Networking im Vordergrund stand. Ich hatte mich für einen Einblick in die Welt der Spitäler entschieden und schloss mich dem Workshop von Dr. Rohner zum Thema «Change Management für das vernetzte Spital 2015» an. Dabei war es die unterschiedliche Zusammensetzung der Teilnehmer, die mich, einen Laien auf diesem Gebiet, interessierte. Darunter waren Chefärzte, Spitalleiter und Versorgungsanbieter. Eine Mischung, die mir interessant schien. Zu Beginn wurde jedoch u. a. darüber berichtet, wie durch Vernetzung der Herausforderung von steigenden Preisen und zunehmender Komplexität bei Medikamenten begegnet werden kann. Spannend, doch als sich die Diskussion dann bald um Krankheitsbilder drehte, war es eher ermüdend für mich. Dann kam plötzlich die Frage auf, wer denn eigentlich der Kunde eines Spitals sei. An sich wollte ich schon meine Sachen packen und abhauen («so was von Assessment»), doch musste ich nach den ersten Wortmeldungen feststellen, dass die Frage alles andere als trivial ist. Nun wurde es spannend, denn man wurde sich nicht einig, ob der Zuweiser der Kunde oder doch einfach nur ein wichtiger Stakeholder sei und ob es sich beim Patienten denn tatsächlich um einen Kunden oder nicht viel mehr um ein «Werkstück» handelt.

Anschliessend trafen sich alle wieder zum Dinner, wo Prof. Matter von der ETH über die «Vernetzung aller Dinge» respektive das «Internet of Things» in einer anschaulichen Art und Weise berichtete.

Am nächsten Morgen ging es dann gleich um 08.45 Uhr mit der Keynote von Dr. Zencke, Mitglied des Executive Boards von SAP, weiter. Dabei berichtete er aus der Sicht von SAP von den zwei IT Megatrends «SOA» und Web 2.0 bzw. Social Networks und wie sich diese auf die Vernetzung von Unternehmen auswirken. Das Thema war geschickt gewählt, wurde doch damit die Brücke zwischen den zwei Dimensionen Business Networking und Social Networking geschlagen und die Fragestellung der Keynote Speaker vom Vortag wieder aufgegriffen.

Anschliessend zogen sich die Teilnehmer wieder in die Workshop-Gruppen zurück, deren Resultate gegen Ende der Veranstaltung im Plenum präsentiert wurden. Somit konnte jeder Teilnehmer die «Lessons Learned» von den unterschiedlichen Workshops aus den unterschiedlichen Branchen und Bereichen mitnehmen und den einen oder anderen Punkt hoffentlich auch in seiner Tätigkeit umsetzen.

Rückblickend betrachtet, war das Value Chain Forum 2008 ein voller Erfolg. Es wurden lebhafte und interessante Diskussionen geführt und viele Kontakte geknüpft. Zudem kamen neue Themen hinzu, wie beispielsweise das Social Networking.


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