Diesen April entdeckten Studierende aus aller Welt mit ihren HSG-Buddies die Schönheit der Schweiz, den Schnee, «Lo & Leduc» und die hochentwickelten Schweizer Transportsysteme.
Das Ressort International, eine Initiative der Studentenschaft, organisiert jedes Jahr verschiedene Projekte mit ausländischen Partneruniversitäten. Ziel ist es, Kultur, Wirtschaft, Ökologie und Politik der jeweiligen Länder besser kennenzulernen, aber auch den ausländischen Gaststudenten die Schweiz in all ihren Facetten näherzubringen. Im April durften wir die ersten Austauschstudenten in der Schweiz willkommen heissen, welche in den darauffolgenden Tagen lernten, dass sowohl das Land von Heidi als auch die HSG mehr sind, als die Klischees vermuten lassen.
Es ist das, was uns alltäglich und normal scheint, was für unsere Gäste neu ist und sie beeindruckt. Nicht unser Käse, die Schokolade oder das selbstgebraute Bier beeindruckt die Gaststudenten. Diese ersten Assoziationen haben sie schon länger hinter sich gelassen. Dem Kern der hiesigen Kultur begegnen sie vielmehr auf den Strassen oder eben auf den Schienen: minutiös pünktliche und saubere Züge, anhaltende Busse an Zebrasteifen und penibel saubere Strassen. In vielem, was wir als selbstverständlich wahrnehmen, offenbart sich durch die Augen unserer Gäste eine andere Welt.
Der Weg, um die Seele der Schweiz – das, was sie ausmacht, bewegt und beunruhigt – zu ergründen, verläuft über den persönlichen Kontakt und beim Bereisen der Schweiz. Davon sind wir vom Ressort International überzeugt. Man stelle sich also zwanzig Kolumbianer vor und setze diese zu zwanzig Schweizern in einen Bus oder Zug – in Basel auch gerne ins «Drämmli» – und staune, was dabei herauskommt: lautes Schnattern, Singen und Tanzen, durchsetzt von karibischen Rhythmen und Gesprächsgesang vom Schweizer Rap-Duo Lo & Leduc.
Viel wurde über die Schweizer und ihren kleinen Marotten gestaunt und immer wieder wurde erwähnt, wie beeindruckend das ganze Verkehrsnetz der Schweiz ausgebaut ist und dass angeblich so wenige hier das Auto benutzen, was bei den Kolumbianern, wo man verkehrspolitisch bedingt gleich mehrere Autos erwerben muss, um jeden Tag fahren zu können, für grosse Augen sorgte.
Auch die UNO in Genf, das Bundeshaus in Bern und verschiedene Besuche in Gross- und Kleinunternehmen der Schweiz gaben Einblicke in das, was die Schweiz ausmacht.
«Ich habe das Gefühl, in einer Blase gelebt zu haben, in welcher ich mich zufrieden und glücklich schätzte. Dieser Trip hat mir so viel an neuen Sichtweisen vermittelt, welche ich nun in mein Heimatland mitnehmen darf», teilte uns eine kolumbianische Gaststudentin mit.
Zehn Tage reichen bestimmt nicht aus, um aus Gaststudierenden echte Kenner der Schweizer Kultur zu machen, aber man hat dafür gesorgt, dass zwanzig Menschen für eine kurze Zeit die Welt aus einem anderen Blickwinkel gesehen haben. Im Gegenzug dürfen wir, Schweizer an der HSG, uns auf eine unvergessliche Reise in die weite Ferne gefasst machen. Ressort International – the trip of your lifetime!
Foto Livia Eichenberger